Expedition am Fluß

Da entschwinden sie, die Navigatoren auf ihren schwimmenden Untersätzen.

Gut ausgeschlafen bei dichter Bewölkung und einer Gewitterwolke, die nur und genau über dem Camp hängt, startet die SuperKarpata in den Tag. Die Teilnehmer haben eine ruhige Nacht auf einer weiten, ebenen und trockenen Lagerwiese verbracht.

Wie schon der Wetterbericht angekündigt hat, gibt es pünktlich um 8 Uhr vormittag einen kurzen heftigen Regenschauer, das war’s aber dann auch schon. Pünktlich um 9 Uhr zur Tages- und Fahrerbesprechung scheint wieder die Sonne vom Himmel.

Heute wartet die erste Aufgabe auf die Teams in Form einer Sonderprüfung. Wie schon angekündigt ist der Lagerplatz nicht zufällig neben einem Fluß gewählt.

Die Aufgabe: Ein Floss oder zumindest schwimmbares Gefährt aus Mitgebrachtem zu bauen, also Planen, Kisten, Reservereifen, -schläuche, Seile, Hölzer usw. alles was die Teams so in ihren Fahrzeugen haben und nur das darf verwendet werden. Und, der „schwimmende Untersatz“ muss gebaut sein, es reicht also nicht eine Luftmatratze zu Wasser zu lassen und „Ahoi, wir kommen“ zu rufen.

Auf diesem Gefährt fahren, rudern, paddeln dann (z. B. bei einem Team mit zwei Fahrzeugen) die beiden Navigatoren des Teams den Fluß Temesch ca. 6 Kilometer flußabwärts, die Hälfte des Teams, die Fahrer bleiben zurück. Kleine Feinheiten hat die Aufgabe natürlich schon: die Navigatoren sollen sitzend oder auch stehend aber nicht liegend die Strecke auf dem Gefährt zurücklegen. Ziel ist eine markierte Austiegsstelle (damit nicht ein Gefährt unabsichtlich im Schwarzen Meer landen).

Schnell sind die Teams am Bauen der „wildesten schwimmenden Geräte“ und es gibt am Ende nur tolle Konstruktionen auf denen die Navigatoren flußabwärts verschwinden.

Warum schippern eigentlich die Navigatoren den Fluß runter? Die Idee hinter einer Sonderprüfung: Praxisgerecht befindet sich das Team während einer SuperKarpata auf einer Expedition. Sie teilen sich auf. Ein Teil der Mannschaft versucht auf dem Fluß weiterzukommen, der andere Teil  am Landweg. Direkt am Fluß gibt es keine Straßenverbindung. Zur Hilfe erhalten, die Fahrer, die ja keine Navigatoren sind, einen Zettel mit mehreren Koordinaten, auf denen ein paar Zahlen „geschwärzt“ sind, weil quasi der Zettel „in den Regen gekommen ist und daher die Information verwaschen ist“. Die Aufgabe obliegt jetzt dem Fahrer seine Teampartner wieder zu finden. Fahrer haben ja auch deswegen einen Navigator mit an Bord, weil sie mit mit den Grad Ost/West und Dezimalsekunden für gewöhnlich weniger auseinandersetzen. Gut, wenn es ein Fahrer auch kann. Schlecht, wenn er die falschen Koordinaten wählt, die führen ihn flußaufwärts oder gar nach Ungarn. Nur eine Koordinate führt per Breitengrad (und der Kreuzung des Flusses) zum Ziel.

Für die erfolgreiche Absolvierung der „Rock the River“-Flußfahrt (presented bei Overland 4tec AG) gibt es eine Zeitgutschrift von 3 Stunden, diese kann am Ende der Tage sehr nützlich sein, wenn man sich in einem Korridor verfranzt hat und diese Fahrzeit-Gutschrift extra brauchen könnte.

Erfolgreich dabei das Team Mü, mit einem sehr minimalistischen aber erfolgreichem Einsatz. In ihren Suzukis ist ja überhaupt kein Platz für Ersatzteile, aus denen sich was bauen lassen könnte… Nach kurzer Nachdenkphase haben sie aus 5 (sic.) Bauteilen eine schwimmende Unterlage geschaffen und den Fluss in Angriff genommen: 2 Reifen von den Suzukis (aber einer je 30 kg), darüber eine Abschleppstange und das ganze mit einem Seil verbunden, zwischen den Reifen ein Luftwagenheber – fertig!

Nach der Flußbefahrung, wenn die Teams sich an der Ausstiegssstelle getroffen haben, also auch wieder komplett sind, erhalten sie die Daten für Korridor 1, den ersten von zwei Korridoren. Ab jetzt sind sie dann komplett auf sich alleine gestellt und „entschwinden“ für die nächsten 4 Tage in der rumänischen Landschaft. Wir sehen sie erst wieder am Mittwoch im Mittelziel, wenn sie den Korridor 1 absolviert haben. Vielleicht auch vorher, wenn sie von unseren Reportern im Wald gefunden werden.