Berichte der Teams im Ziel

Die Teams berichten im Ziel.

Nach Korridor 1 und 2 bitten wir die Teilnehmer schon traditionell zum Interview. Hier ist die Zusammenfassung der Interviews, was die Teilnehmer bei der SuperKarpata Trophy 2018 so alles erlebt haben und wie es ihnen bei der Fahrt durch die rumänischen Karpaten „ergangen“ ist.

Sprung direkt zu den Teams: AllradBelgian Defenders, Domestic PiratesErdferkel am SechsradG Powerglobetrotterrodeo.atHummerJEEP TEAM SLOVENIAMvS AG Offroad TeamNici un pic normal in CapOffroad Team Bergschmiedeoutofcontrol.chPATTOYARED ANTSSechsrad Pinzgauer Competitionsie kamen und …/RED-PINZISÜDTIROLteamsaurer-puch.atteamsaurer2The SpiritsUnbekanntUnlimitedVenandi cum avibusWacky WolvesWarthogs

 

Allrad

Allrad, Hans-Jürgen Erhart: Gegen die heurige SuperKarpata Trophy war die letzte eine Muttertagsausfahrt – also für mich, für unser Team. Vom Korridor her – ich weiss nicht, wie es die anderen erwischt haben – aber rein optisch vom Zettel (Anm.: Korridorkarte) hat das alles tipi topi ausgesehen: gut geplant, von den Höhenschichtlinien alles irgendwie überschaubar. Im Nachhinein waren die Wege, aber einfach nicht glücklich, weil wir einfach den Zustand nicht gewusst haben und der war nicht prickelnd. Wir haben bei etlichen Auffahrten eine Erstbefahrung gemacht, sind nicht immer Spuren gefolgt was manchmal ein Vorteil ist.
Manchmal sind wir dann Spuren gefolgt, was ein Blödsinn war, weil wir hätten auf unseren gezeichneten Tracks bleiben sollen. Diese Spuren, denen wir folgten, haben dann irgendwo ins Nirwana geführt, die dann senkrecht in die Höhe führten und am Ende mussten wir dann dort auch durch.
Der Materialteufel hat auch zugeschlagen. Das eine Auto lassen wir am besten gleich hier in Rumänien, weil da ist alles hin (Anm.: kaputt). Alle Stodämpfer sind hin, zwei davon sind abgerissen, die haben wir dann im Mittelziel geschweißt und die Aufhängungen versteift, sind dann wieder abgerissen, haben wir gestern (im 2. Korridor) wieder geschweißt, mitten auf einer Wiese im Wald mit der Schweißmethode aus der 2015er SuperKarpata wieder verschweißt. (Anm.: Sonderprüfung Schweißen unter Zuhilfenahme der Autobatterie).
5 Minuten später, also kurz nach der Weiterfahrt sind diese wieder abgerissen. 2x Bremsschlauch gerissen, 2x Spurstangen, Lenkstangen. Es war wirklich viel hin, wir haben wirklich viel geschraubt, eigentlich und für das waren wir eigentlich eh flott unterwegs, weil das Teamwork eh gut funktioniert hat. Aber um ganz vorne dabei zu sein, brauchst Du  a Masn (Glück) auch.
Uns hat ein bisserl das Glück in der Korridorplanung gefehlt, dass wir gute Wege erwischen und wenn’st natürlich nur schraubst und nicht fährst geht auch nichts weiter… Resümierend, weil das Wetter besser war als angesagt, hat es trotzdem einen Spaß gemacht weil wir soviel gelacht haben, wie schon ein gazes Jahr nicht. Wenn nicht etwas ganz Gravierendes passiert, fahren wir nächstes Jahr wieder mit, wurscht was da heute (beim Ergebnis) rauskommt.
Wie hat Dir der Korridor gefallen? Cool gemacht. Wir sind über einen 1.800er (Berg) drübergefahren, da haben sie eine „Autobahn“ raufgebaut. Wir haben uns schon gefragt: Was kommt da? Warum baut man eine so eine Straße auf einen 1.800er… und es ist gekommen: eine Wiese und der Berg! Das war’s Da sind wir gut 20 Kilometer raufgefahren, ewig lang. Ich habe mir gedacht, die steht ein Hotel oder sie bauen eins, einen Skilift oder sonstwas. Echt cool die Auffahrt. Die Gegend war geil. Wir waren nicht weit vom Gipfelkreuz. Von der Aussicht und von der Korridorwahl, finde ich, war’s elegant: Auch im 1. Korridor: Dort wo du am Plan eigentlich nur mehr 3 Zentimeter zu fahren hast aber dann 2 Tage zum Winchen, Schneiden und Überlegen brauchst, wie du da raufkommst, was wir schlußendlich auch nicht geschafft haben…

 

Belgian Defenders

Belgian Defenders, Raf Vaessen: Zum Beginn der Karpata ist schon beim 120er Defender die Kardanwelle kaputtgegangen. Da haben wir dann die von unserem Teamkollegen genommen und sind ins Dorf gefahren, dort wurde sie auseinandergeschnitten, verlängert und wieder zusammengeschweißt, weil die ja von einem 90er Defender ist und daher kürzer als die kaputte war. Die in der Schlosserei haben 4 Stunden gearbeitet, die Welle sauber zusammengeschweißt. Ich fahre zwar wie mit Samthandschuhen aber die Kardanwelle hält noch immer.
Offroad war es schwierig den Weg zu finden, was ich auch von den anderen höre, die auch damit ihre Probleme hatten. Dann haben wir mit unserem (Navigations-)Rechner Probleme gehabt, der fiel immer wieder aus, das GPS funktionierte nicht, also sind wir viel mit der Landkarte gefahren und alles was den Weg zeigen konnte.
Alles in allem ist alles gut gegangen. Sonst haben wir nichts kaputt gemacht, wir sind schöne Straßen gefahren, sind auch in Sackgassen gefahren, sind Wege mit Flüssen mit großen Steinen hochgefahren. Auch die Region ist sehr schön, die Menschen sind sehr nett und glücklich, dort wo wir durchkommen. Wir fahren langsam durch die Dörfer, die Menschen winken. Wir haben auf einer Terrasse ein Bier getrunken, das gehört dazu.
Im Team ist alles gut gegangen, manchmal war Stress dabei, aber das geht vorüber. Das war meine erste Karpata, ich bin noch nie offroad gefahren. Ich stehe noch hier, wir leben noch. Alles war sehr lustig. Ich habe große Lust nächstes Mal zurückzukommen.
Mit dem Wetter hatten wir auch Glück. Eine Nacht haben wir verbracht, wo die Autos noch mit den Seilwinden im Berg hingen aber das gehört dazu.

 

Domestic Pirates.

Domestic Pirates, Stephan Kramer: Guter Urlaub, wenig Schaden. Das war ein bisschen der Plan, bis auf die (Windschutz-)Scheibe da vorne und ein paar Dellen. Ansonsten prima. 2x (Korridor 1 und 2) gefinished, was wir vorhatten, damit hat das auch geklappt. Im 1. Korridor hatten wir Schwierigkeiten mit der Planung, weit vorausgucken, viel Trial and Error gefahren, also eigentlich mehr Error als Trial, das war schwierig.
Der 2. Korridor war viel besser, der hat für uns sehr gut angefangen. Der war von der Navigation sehr gut, wir hatten einen guten Plan. Wir sind viel weiter gefahren als wir geplant hatten am 1. Tag, sind dann wieder in den Trial- und Error-Modus gegangen nach 17 Uhr und haben dann festgestellt: Das geht nicht ohne Plan, das geht einfach nicht ohne Plan. Ohne Plan ist das einfach nur ein fuck up. Dann haben wir abends beim Camping die Planung für den nächsten Tag gemacht. Also das Camping war ja wunderschön überall, da in den Bergen stehen, tolles Wetter. Das war der Urlaubsteil, den hatten wir ja auch so gebucht.
Dann sind wir in den 2. Tag von der zweiten Etappe. Haben relativ gut angefangen, haben dann aber zwei ganz naive Basisfehler gemacht. Wir haben Einen vorwärts geschickt zum Erkunden. Der ist gelaufen – und gelaufen – und gelaufen, bis wir ihn nicht mehr hören konnten, er uns auch nicht mehr. Wir hatten nichts abgesprochen, wo ist der Treffpunkt für so einen Fall. Also, eigentlich muss man dann ja da bleiben wo man war. Das ist die Basis.
Das war der 1. Fehler, dass wir ihn haben gehen lassen. Der 2. Fehler war, ich bin dann mit dem Auto losgefahren um ihn zu suchen, mit meinem Auto, weil der Toyota kommt ein bisschen besser durch den Wald als der Volvo, manchmal mit Schräglage und so weiter. Dann haben wir uns (die zwei Fahrzeuge) auch noch verloren…
In dem Gebiet gibt es keinen Telefonempfang, der Funk war längst ausserhalb des Bereichs, da konnten wir ihn also auch nicht erreichen. Fuck up. Man geht davon aus, dass es da ist, wenn man es braucht aber dann ist es eben nicht da.
Ich kenne das vom Meer. Wir fahren zur See und da ist das auch so. Da überlässt man nichts dem Zufall. Aber hier haben wir mal einmal was dem Zufall überlassen und Scheisse… es geht nicht gut. Dann haben wir einen Dorfnamen über Funk gehört, das andere Auto auch. Die Autos waren aber zu weit auseinander, dass wir uns erreichen konnten, mein Navigator saß bei ihm und sein Navigator war im Wald am Laufen.
Also ich habe mir zwischendurch gedacht, „das mache ich nie wieder!“ Ich: Du hängst so (zeigt mit dem Arm nach oben) alleine steil am Berg. Wenn da irgendwas schiefgeht, da ist keiner da der Dir hilft oder Hilfe ruft.
Das waren ganz naive Fehler. Gut, wir haben uns dann wieder gefunden, nach zwei oder drei Stunden waren wir wieder beeinander, haben natürlich jede Menge Zeit verloren, sind aus dem Korridor raus, wieder in den Korridor rein, noch ein bisschen Korridorstrecke gemacht und heute morgen früh gestartet, eine gute Planung am Vorabend gemacht. Wir wollten unbedingt im Korridor bleiben, vielleicht eine Insel kreuzen, haben das auch gemacht und dann festgestellt, wir haben noch zweieinhalb Stunden Zeit und sind zweieinhalb Kilometer vor der Ziellinie. Wir haben Zeit.
Dann hat mein Navigator kurz vorher sein Mobiltelefon verloren und wir sagten: Komm wir fahren zurück, wir gehen das eben suchen. Also, ich fahre zurück mit meinem Navigator, dort wo wir zuletzt ausgestiegen sind, das ist eine ganz schöne Strecke. Wir steigen aus, suchen, suchen, suchen und haben das Mobiltelefon sogar gefunden, in der Zwischenzeit sind wir aber auch schon dreimal drübergefahren. Also wieder zurück zur der zweieinhalb Kilometer-Stelle vor dem Ziel. Aber nix, auf einmal hört der Weg auf. Dann mussten wir noch 12 oder 15 Kilometer fahren um doch noch zum Finish zu kommen. Das wurde noch richtig spannend, wir haben Gas gegeben, Gas gegeben, Gas gegeben und es geschafft. 20 Minuten vor Ende der Zeit sind wir noch über die Ziellinie gefahren.

 

Erdferkel am Sechsrad

Erdferkel am Sechsrad, Markus „Max“ Pollak: Nachdem wir beim ersten Korridor versucht haben auf Kampf zu fahren und nicht auf Taktik haben wir natürlich im Klassement ein bisserl im Mittelfeld herumgespielt. Es war klar dass wir im 2. Korridor taktisch fahren wollen. Das hat super funktioniert, eineinhalb Stunden lang. Dann war’s aus. Dann sind wir auf einem Bergkamm gestanden. Einer unserer Pinzgauer hat eine Schraube verloren und zwar die, die die Riemenscheibe an der Kurbelwelle hält und ohne der fährt man halt nicht sehr weit.
So, jetzt sind wir mit bester Aussicht im besten Gelände gestanden und haben die Schraube gesucht, auch gefunden aber festgestellt dass das Gewinde auch kaputt ist. Die Riemenscheibe hat auch was abbekommen. Dann hat unser Peter dort einen Bekannten aufgetrieben und angerufen, den er kennt, der hat uns weitergeholfen jemanden zu finden der uns hilft und wir sind den ganzen Berg wieder runtergefahren. Da haben wir natürlich nicht mehr geschaut das wir im Korridor bleiben, weil es eh schon egal war und wir haben das Ziel gehabt, dass wir rechtzeitig wieder zurückkommen mit dem reparierten Auto. Wir sind also runtergefahren nach Vulcan, dort wo wir auch losgestartet sind.
Dort haben wir uns mit „jemand“ getroffen. Dieser Jemand hat ein Auto mit Red-Bull-Beschriftung, gut Deutsch gesprochen und hat uns geholfen und ist mir uns herumgefahren. Die Werkstätten waren leider schon alle zu. Er hat dann einen Händler aufgetrieben. Wir sind dort in seine Art Hinterhofgarage gekommen, der hat in eine von sehr vielen Dosen gegriffen, die in vielen Schachteln standen und genau so eine Schraube mit Feingewinde herausgezaubert.
Jetzt war aber auch klar, dass wir heute nicht mehr auf den Berg raufkommen. Unsere „unscheinbare“ Begleitung hat uns dann ein Hotel organisiert und dort haben wir dann erfahren, was und wer er ist: Das war der „Daniel“. Der ist bei einem Red Bull Event, wo man mit Paragleitern über die Alpen fliegt. Fliegt man nicht, dann läuft man, also ein Hochleistungssportler, der uns dort geholfen hat. Vielen Dank.
Die zwei anderen, der Hannes und der Jörg, die auf dem Berg geblieben sind haben in der Zwischenzeit die herrliche Aussicht genossen, unsere Würstel am Lagerfeuer gegessen. Eigentlich wäre ich gerne da oben geblieben und hätte die anderen ins Tal geschickt.
Leider haben wir bei dieser Reparatur sehr viel an Fahrzeit, ca. 9 oder 10 Stunden, verloren, weil das eine Auto zwar am Berg gestanden ist, das andere Auto aber permanent im Tal auf der Suche nach Hilfe herumgefahren ist. Damit war auch klar, dass wir große Teile des Korridors umfahren mussten.
Dann, nachdem das Auto repariert war, mit Gewindeschneiden auf der Kurbelwelle und Schweißpunkt sezten vor der Riemenscheibe, gabs einen Kabelbruch am Pinzgauer und daraus folgende Zündaussetzer. Aber so ist das halt bei der SuperKarpata. Jeder kämpft mit Problemen.
Der gestrige Tag war aber dann so richtig geil, wir sind super Hänge runtergefahren, mit Schneisen bauen usw. genau das was ich will. Heute wussten wir das wird super eng. Schauen wir, das wir bis zur letzten Minute fahren. Am Schluß sind wir dann mit 10 Minuten Restfahrzeit über die Ziellinie gefahren.
Diese Karpata war sehr trocken, wir haben die Winde so gut wie gar nicht verwendet. Sehr flotte SuperKarpata. Relativ wenig Gelände aber das liegt natürlich auch am Navigator, was der findet. Aber diese SuperKarpata, gigantische Aussichten, richtig, richtig schön.

 

Wolfram Kotzurek: Nach fünf Jahren ohne SK war ich jetzt das erste Mal als Navigator dabei, nicht als Fahrer. Ein echtes Problem, ich wollte ständig auf der falschen Seite einsteigen. Es hat sich erfreulich wenig verändet, die SK ist immer noch eine super Veranstaltung, der Korridor war traumhaft schön. Nur das Wetter war völlig untypisch, so wenig Regen hatte ich noch nie und als Beifahrer kann man die Landschaft auch ganz anders geniessen, sehr entspannt ist das.
Leider hatten wir in beiden Korridoren relativ viele technische Probleme, so daß die Zeit mal wieder nicht gereicht hat, obwohl wir gar nicht gemütlich fahren wollten. Im ersten Korridor sind wir bis zum Ende des 3. Tages alles im Korridor gefahren, sind aber nur bis zur Hälfte gekommen in etwa. Am letzten Tag gab es dann einen recht spannenden Endspurt, wir hatten ziemlich genau 200 km Fahrtstrecke und 4,5 Std. Fahrzeit bis zur Ziellinie, teils im Korridor, teils ausserhalb. Wir haben die Ziellinie dann 5 Min. vor 13:00 Uhr gequert, trotz kleiner Pannen unterwegs und einer Polizeikontrolle eine halbe Stunde vor Zielleinlauf, da haben wir alle Zeitreserven aufgebraucht.
Im zweiten Korridor hatten wir gleich am ersten Tag die Reparaturpause, die uns fast 10 Stunden gekostet hat. Und danach war klar, dass wir die schwierigen Geländestrecken großzügig umfahren und gute Strecken suchen müssen. Ein paar schöne Passagen haben wir uns noch gegönnt, sind dann aber am Ende vom 2. Tag aus dem Korridor raus und in großem Bogen außenrum. Die Strecke am letzten Tag war immer noch relativ lang, 100 km vom Übernachtungsplatz bis zum Ziel. Um unsere Nerven zu schonen haben wir dann, aber etwas mehr Reserve gelassen und sind 40 Min. vor Ende übers Ziel.
Es war mal wieder eine echte SuperKarpata, alles komplett anders als geplant, aber sehr schön.

 

G Power

G Power, Mathias Kramser: Zuerst waren wir mal ganz überragend bei der Fluss-Challenge. Wir haben natürlich einen Rafting-Guide mit dabei gehabt, der wirklich Raftingführer ist. Dann haben wir das ziemlich schnell zusammengezimmert gehabt und nachher hat’s geheißen: In 20 bis 30 Minuten sind wir da unten aber bei Niedrigwasser geht das nicht. Dann haben die Jungs echt gekämpft – über 2 Stunden, bis das sie unten waren. Da sind wir auch gleich als eine der ersten weggefahren. Alles perfekt, alles gut funktioniert.
Und der Technikteufel hat wieder nicht geschlafen. Erste halbe Stunde im Korridor, nein, es kann nicht vor dem Korridor passieren, bricht der Bremssattel. Raus aus den Autos, halbe Stunde Arbeit, Bremskreislauf kurzgeschlossen, auf 3 Bremsen weitergefahren, 3 Bremsen tuan’s auch.
Danach 1. Tag, 2. Tag coole Koordination alles hat gepasst. Neues Team natürlich muss auch ein bisserl eingespielt werden. Geile „moves“ haben wir mit den Autos gemacht, einmal Vorderachse hoch, einmal Hinterachse, war ganz lässig. Uns taugt auch die ganze Geschichte mit den anderen Teams. Es sind ganz viele zugängliche Leute, man hilft sich untereinander. Das macht auch die SuperKarpata aus. Unser Motto ist: Du darfst der Not einfach keinen Schwung lassen. Dann kommst Du durch und machst es auch ein bisserl locker. Nicht zu ehrgeizig sein, schon alles wie den Korridor und so im Hinterkopf haben aber man darf nicht zu engstirnig sein und nur auf die Platzierung achten, es muss alles zusammenpassen.
Der 2. Korridor war eh ganz lässig. Ich muss sagen wir haben am Anfang ein bisschen einen Schmarrn gehabt, bis wir reingefunden haben in den richtigen Weg, da haben wir ein bisschen gemurkst. Danach sind wir eigentlich ganz flott gefahren, wir haben viel Kilometer gemacht. 1. Tag: 150, 2. Tag: 188. Im 2. Korridor haben wir, glaube ich, 15x mit dem teamsaurer2 gekreuzt. Die sind aber dann stehen geblieben, wir sind dann wieder weitergefahren. Am Abend haben wir Besuch von der Polizei gehabt. War ganz nett, die sind ganz neugierig gewesen. Wir sind auf einem Feld, neben der Straße campiert, haben ein Lagerfeuer gemacht. Zuerst ist einmal der Grundstücksbesitzer daherkommen. Ganz nett. Es ist alles kein Problem. Daneben war ein Sägewerk, da haben wir noch nach dem Weg gefragt und Holz geholt. Um 11 Uhr in der Nacht sind die Sheriffs gekommen aber gar kein Thema, alles ganz easy. Alles ganz lustig.
Heute in der Früh ist uns ein bisschen die Zeit im Nacken gesessen. Da sind wir eingefahren, der letzte geile Weg und der Schranken am Ende zu, alles wieder retour, alles raus und leider Korridorverletzungen gemacht. Aber das Team hat ganz gewaltig gut funktioniert. Wir haben eine Gaudi gehabt. Ich glaube, wir haben das auch lustig rübergebracht und unsere Vermutung: wir sind unter den Top Ten. Das ist geil.
Gibt es auf den Autos Schäden? Bei mir gehen die Bremsen wieder. Dafür hat der Berto rechts hinten keine mehr. Aber das ist nicht so tragisch. Windschutzscheiben haben wir ein paar geschrottet, eine Nummerntafel haben wir verloren. Aber sonst haben die Autos aber super gut gehalten.
Hinzufügen möchte ich auch noch, einmal mussten wir den Wacky Wolves mit den Amaroks helfen, weil sie einfach bisschen zu breit sind und ihre Winden nicht gegangen ist, dann mussten wir seitlich sichern, des ist noch ganz gut gegangen. Und einmal haben wir eine ganz kleine Behinderung gehabt. Da ist ein ganz kleiner Suzuki auf der Seite, da ist Crew drauf gestanden, der ist müde geworden und ist umgefallen. Nachher ist die Batterie leer geworden, dann haben wir noch Starthilfe gegeben, ihn auf die Füße gestellt und dann sind wir erst wieder weiter kommen.

 

globetrotterrodeo.at

globetrotterrodeo.at, Stefan Maier: Bisher durchzogen. Der 1. Tag war super, ist gut gegangen. Am 2. Tag total vergurkt. Navigationsfehler von mir. Wir haben uns parallel zu einem supergut befahrbaren Weg durchgeschlagen und gedacht, jetzt haben wir uns schon die Arbeit gemacht, machen wir weiter. In Wirklichkeit – habe schon oft die Erfahrung gemacht – muss man umdrehen und zurückfahren. Es wird nie besser. Wir haben uns Stunden vorgekämpft und das in Schrittgeschwindigkeit. Ich dachte halt immer, da wird schon bald ein Weg rübergehen, war aber nicht so. Da haben wir sehr viel Zeit liegenlassen, da hätten wir nicht sein sollen und auch nicht wollen. Dann hat das Auto ein paar kleine Probleme gemacht mit dem Benzindruckregler, also stehenbleiben und reparieren…
Irgendwann sind wir dann raus aus dem Korridor und wieder rein. Heute früh ist es dann supergut dahingegangen und wir sind wieder aus dem Korridor raus, weil die Zeit einfach nicht mehr gereicht hat. Dann wollten wir normal über die Ziellinie und nicht von „hinten rein“, weil das ist ja schlecht fürs Ego. Also rein und von Korridorseite, also in Fahrtrichtung zur Ziellinie, dann wieder das Problem mit dem Druckregler, wo dann auch noch die Kraftstoffpumpe durch Überdruck zerstört wurde. Also die Pumpe hin (kaputt) vor der Ziellinie. Fazit: Wir haben es nicht mehr in der Zeit geschafft drüberzufahren. Jetzt sind wir halt Letzter und fahren weiter und freuen uns auf den 2. Korridor.
Die 2. Etappe war eigentlich gut. Sehr gut, viel besser als die 1. Etappe, die ja grundsätzlich auch nicht schlecht war, aber wir sind nicht über die Ziellinie gekommen, durch einen Defekt. Und in der 2. Etappe ist uns das gelungen und meines Erachtens auch gar nicht schlecht. Wir haben eine Stunde leider verbrödelt durch Navigation. Da haben wir eine Stunde länger gebraucht. Wir sind auch spät weg gekommen, weil wir auf Teile gewartet haben und so haben wir nicht die ganze Fahrtzeit ausnützen können. Von den 21 Stunden haben wir nur 20 gehabt. Und durch diese fehlende Stunde ist es sich ganz knapp nicht ausgegangen. Wir haben zwei kleine Zipfel aus dem Korridor raus müssen. Wenn wir die Stunde mehr gehabt hätten, wäre es sich sicher ausgegangen und so haben wir kurz rausmüssen und es rechtzeitig diesmal über die Ziellinie geschafft. Von da her, eigentlich gut, ich bin schon gespannt auf die Ergebnisse der 2. Etappe. Da sind wir sicher nicht weit hinten. Da sind wir ganz gut dabei. Gut gelaufen.
Und die Karpata im Vergleich? Ich war 2013, letztes Jahr und heuer dabei. Von der Organisation: toll wie immer. Vom Korridor: letztes Mal ist es mir härter vorgekommen. Letztes Mal waren weniger Stellen, wo man wirklich keinen Weg gefunden hat und durch irgendwelche Bachbetten mit großen Steinen musste. Es muss aber jetzt nicht wirklich so sein, ob das wirklich so war. (Lacht.) Es kann auch sein, dass wir letztes Jahr schlechter navigiert haben, wie heuer. Aber es war auf jeden Fall für uns so, dass wir letztes Jahr viel mehr und sehr langsame Stellen gehabt haben als heuer. Natürlich aber auch, haben wir es letztes Jahr gelernt oder haben versucht daraus zu lernen und wir haben gesagt, bevor wir irgendwo durchschneiden oder ein Bachbett mit Riesensteinen fahren, schauen wir 5x und probieren 5x einen anderen Weg, bevor wir das machen, weil das kostet so viel Zeit. Das haben wir mehr oder weniger umgesetzt, vielleicht war auch das der Grund, warum es mir heuer „leichter“ vorgekommen ist.

 

Hummer

Hummer, Walter Friedrich: Uns ist es sehr gut gegangen. Wir haben mit den Fahrzeugen keine Probleme gehabt. Wir haben auch die Strecke bestens bewältigt. Unser Problem war eigentlich die Navigation, muss man ganz ehrlich sagen. Das war von Anfang an ein Problem für uns.
Wir sind dann immer wieder aus dem Korridor rausgefahren am Ende der Etappe, weil uns einfach die Zeit fehlte. Wir haben kein Problem gehabt mit den Geländeverhältnissen aber es war von der Navigation von uns schlecht bzw. nicht gut genug geplant. Das sind ganz offensichtlich die Schwierigkeiten, die man hat, wenn man das erste mal hier mitfährt.
Aber es ist eine ganz tolle Geschichte. Ich bin schon bei sehr vielen Veranstaltungen mitgefahren. Mir gefällt das System sehr gut. Das mit dem Korridor ist eine ganz tolle Geschichte, weil man die Möglichkeit hat sich zu entwickeln. Wir sind teilweise fürchterliche Wege oder Bachbette gefahren wo wir dann wieder zurück gefahren sind, weil es aus war mit der Bodenhaftung, Teilweise sind wir da sogar verkehrt zurückgefahren.
Wir glauben schon, dass es ein nächstes Mal gibt. Wir haben uns auch im Team gut verstanden. Wir sprechen uns noch, wir schauen uns noch in die Augen… Wir müssen an der Navigation arbeiten. Wir haben nur einen Navigator, man braucht unbedingt einen zweiten, der sich parallel mit dem Thema beschäftigt. Wir haben uns viel zu sehr auf die alten russischen Militärkarten verlassen, wo die Wege teilweise zugewachsen sind. Gut waren die Satellitenkarten aber auch nicht immer. Da ist einmal der Hebel anzusetzen. Grundsätzlich die Fahrzeuge, unsere Pinzgauer, waren perfekt, wir haben keine technischen Probleme gehabt, die Reifen haben gepasst. Es war eigentlich alles bestens in Ordnung.
Ein lustiges Erlebnis haben wir heute nacht gehabt, da hat uns ein Bär die Kühltasche geraubt. Unser Navigator hat ihn gesehen. Der Bär ist mitten in der Nacht gekommen, hat sich an unseren Essensvorräten zu schaffen gemacht und die Kühltasche 50 Meter einen Hang hinuntergerollt.

 

JEEP TEAM SLOVENIA

JEEP TEAM SLOVENIA, Janez Gorjanc: Was soll ich sagen? Alles mögliche. Zuerst ist die Lenkstange oben gebrochen. Die untere haben wir mit, die obere natürlich nicht. Das in einem Schlammloch um 18:30 Uhr am Abend. Glücklicherweise hat Gott ein Team aus der Schweiz, die Mü, geschickt mit einem Schweißgerät. Die haben ihre tägliche Tour kürzer gemacht und wegen uns da gestoppt und uns das Schweißgerät geborgt und geholfen. Dann haben wir für beide Teams gekocht, für die Mü und uns und ein bisschen zusammengesessen, bis alles erledigt war. Das Gechweißte hält noch immer.
Am 2. Tag ist auf einem Auto Feuer ausgebrochen. Da hat ein Kabel gescheuert, einen Kurzschluss an der Windenversorgung gemacht und im Motorraum ist ein Kabelbrand entstanden. Glücklicherweise hatten wir zwei Feuerlöscher mit und konnten den Brand löschen. Dazu haben wir noch Erde in den Motorraum geworfen. Dann hat noch ein anderes Team aus Deutschland, die Venandi cum avibus, uns noch einen Feuerlöscher mitgegeben, damit wir einen Schutz haben, falls nochmals ein Feuer an den Kabeln ausbricht. Wir sind den beiden Teams sehr dankbar. Weiters alles mögliche: Wir hatten vor der Karpata neue Bremsen an den Autos, die hinteren sind weg, nicht mehr da und funktionieren nicht mehr. Die Federn auf der Vorderachse sind mehrmals rausgehüft und haben auf einer Seite den Stoßdämpfer beschädigt… Heute schweißen wir die Panhardstange. Neue Bremsbeläge haben wir auch schon hier in der Stadt gefunden aber nur 1 Set. Die Autos sind nicht in so einem guten Zustand. Alles wackelt ein bisschen aber sie fahren noch. Der Korridor ist extrem lang, meiner Meinung nach sehr schwierig. Ich bin ganz neugierig wer das schafft. Wir sind 2 Tage drin geblieben aber dann sind wir rausgefahren.
Jetzt am Ende des 2. Korridors… es geht uns gut. Wir sind am Ende, gestern war wieder ein Bruch in der vorderen Lenkung, deswegen haben wir dann den Korridor verlassen. Wir haben Glück gehabt, so schnell eine Straße links raus zu finden. Und da war auch ein Werk, eine Mine, wo wir ein Schweißgerät gefunden haben. Und nach vier Stunden Schweißarbeit ist das Auto wieder fahrbar. Dann sind wir wieder ein bisschen in den Korridor hineingefahren und haben dort geschlafen. Aber heute nur mehr durch die Ziellinie und hierher.
Im Vergleich zu Deiner letzten Karpata? Okay. Die Location war viel besser. Sehr schön, auch Wetter hat da mitgeholfen. Viel Sonne, nicht so viel Regen aber es war sehr schön, nicht nur im Wald zu sein, sondern oben auf den Hügeln, auf den Bergen, etwas zu sehen und nicht nur die Bäume. Deswegen war es schöner und besser. Aber wir sind vielleicht auch müder wie im letzten Jahr.

 

Mü, Bruno Moser: Der Korridor war einfach unheimlich lang. Mit den kurzen Autos konnten wir gar nicht so schnell fahren wie es nötig gewesen wäre, also sind einfach feines Offroad gefahren. Wir sind für die Kilometer aus dem Korridor raus und haben so versucht, das einfach ordnungsgemäß zu beenden. Ja, wir hoffen, dass der 2. Korridor schwieriger wird, da können wir den Vorteil unserer Autos ausspielen und besser punkten. Unser Vorteil: Sie sind extrem geländegängig, lange Distanzen können leichter mit der Seilwinde überwunden werden, wir haben genug Seil dabei.
2. Korridor: Beim Einstieg war es wirklich gut. Der 1. Tag war sensationell. Gestern mussten wir plötzlich tanken, da mussten wir den Korridor verlassen und sind etwas untaktisch rausgefahren und einige Strafkilometer eingefahren. Aber sonst war’s okay. Team ist okay.
Die Landschaft war schön, war cool. Es hat einfach die Zeit gefehlt. Am Anfang hat es wirklich gut ausgeschaut. Den ersten Tag sind wir wirklich tief in den Korridor hineingefahren. Haben dann die Hoffnung gehabt, dass wir es schaffen, ohne den Korridor zu verlassen, aber er war schlichtweg zu lange. Die Autos sind dann einfach zu klein und die Karpata hat so einen Rallye-ähnlichen Charakter angenommen und das ist dann einfach zu schnell für uns.
Ihr konntet also euren Vorteil mit den Suzukis nicht ausspielen? Das ist so. Wir haben es gemerkt, es hat ziemlich viel geregnet im Mittelziel. Das haben wir im 1. Tag gut ausspielen können, wir sind immer vorne mit dabei gewesen. Und wie es abgetrocknet hat, war es dann vorbei. Der Wetterbericht war ja eigentlich 3 Tage Regen. Das wäre unser Glück gewesen.

 

MvS AG Offroad Team

MvS AG Offroad Team, Philipp Perreten: Wir sind ganz gut weggekommen, haben gute Spuren gefunden, waren bei den vordersten Autos, also sehr gut. Wir konnten mit der Winde alles überwinden, haben uns nicht verfahren bis zum 3. Tag. Wir hatten eine wunderschöne Bergaussicht, fanden aber leider keine Abfahrt. Wir hatten Wege gesehen aber die waren zu verwachsen. Wir haben sehr viel Zeit verloren. Wir mussten einen anderen Weg durch die Insel fahren.
Heute mussten wir uns entscheiden aus dem Korridor zu fahren um das Etappenziel zu erreichen. Wir hatten wunderschöne Campplätze, extreme Weitsicht, wunderschön.
Bei der Navigation arbeiten wir mit QuoVadis und Google Maps. Bei genaueren Karten sind dann auch Wege drauf, die nicht mehr benutzt werden. Wir fahren ja mit Autos die wir im Alltag auch zuhause verwenden und fahren hier nicht auf Biegen und Brechen.
Im 2. Korridor: Der 1. Tag war super, der 2. Tag begann sensationell bis zu Mittag, aber ab Mittag eine Katastrophe. Wir haben uns einen falschen Weg genommen, haben sehr viel Zeit verloren, mussten den Korridor verlassen. Haben dann ausserhalb geschlafen und heute morgen einen guten Einstieg gefunden und fertig gemacht, aber wir haben uns ziemlich verschlechtert. Wir hatten Pech. Wir dachten, dass die Straße zusammenhängt, aber ein bisschen zu wenig auf die Höhenlinien geachtet. Es war steil, felsig und unfahrbar.
Wie war die Karpata? Ich seid ja das erste Mal dabei. Die ersten eineinhalb Tage vom 2. Korridor waren super. Wir haben Straßen gefunden, waren in der Spitzengruppe mit dabei, wir waren vom ersten Tag an vorne dabei. Es war perfekt. Aber dann eine falsche Entscheidung und wir waren dann ziemlich weit hinten. Haben aber dann das Ziel erreicht. Es war eine super Erfahrung. Wir sind eigentlich zufrieden.
Wie sieht es mit den Schäden aus? Die Stoßstange hat eine kleine Delle. Aber sonst, keine Schäden. Kein Platten, gar nichts. Ich denke schon, dass wir nächstes Jahr wieder mit dabei sind. Was wir sicher machen, ist ein Astabbstreifer, ein Seil spannen, damit wir die Äste weniger um den Wagen haben. Wir sind sehr zufrieden.

 

Nici un pic normal in Cap

Nici un pic normal in Cap, Ruedi Ringger: Sehr langer Korridor, extrem staubig, soviel Staub habe ich noch nie „gefressen“ (lacht). Sehr schöner Korridor, wunderschöne Landschaft, hier im Vulcan-Gebirge. Am Schluß ist uns dann die Zeit ausgegangen, deswegen sind wir durch eine Insel. Wir haben teamsaurer2 mehrmals getroffen, da haben wir offenbar die bessere Navigation bzw. auch Martina und Gregor haben einen gleichen Stil, sie kommen auf die gleichen Ideen. Wir sind am Schluß auch so Steilhänge hochgefahren wie sie. Nicht so schnell wie die Pinzis, weil sonst machst Dir alles kaputt. Sonst keine markanten Schäden, ein paar Beulen hier und da. Halt ein sehr langer Korridor, wenn wir mehr Stunden Zeit gehabt hätten, dann wäre es sich ausgegangen.
Aus dem 2. Korridor: Jetzt bin ich ein bisschen fertig und auch müde vom Stress und zu wenig Schlaf. Ganz klar. Aber super happy, wir sind hier, haben das Ziel erreicht, was wir wollten. Wieder einmal eine richtige SuperKarpata, alles am Limit. Wir sind vorneweg gefahren immer mit den gleichen Teams, war für uns eine Challenge. Jetzt am Schluß, eine kurze Korridorverletzung, war einfach in der Zeit nötig. Mehr Zeit, es wäre ohne Korridorverletzung gegangen. Es war so wirklich Spitze auf Knopf.

 

Offroad Team Bergschmiede

Offroad Team Bergschmiede, Sigi Monitzer: Es war lustig aber wieder einmal richtig spannend. Eigentlich ist es gut gelaufen, aber die Zeit. Der Korridor ist ja lang aber die Zeit. Am letzten Kamm oben war auch die Überlegung: Fahren wir durch die Insel raus? Aber für uns hat sich eh nichts anderes ergeben als drinnenzubleiben und zu probieren. Es ist dann belohnt worden, weil es ist gut drübergegangen über den Kamm und die ganze Spannung und die vielen grauen Haare deswegen, das hat sich wieder ausgezahlt.
Kleinere Pannen haben wir gehabt. Der Hans hat seine hintere Heckscheiben verloren, gleich am 1. Tag. Weisst eh, das Auto ist komplett angeräumt, da ist noch ein Reserveradel gelegen. Er sagt dann noch: Es staubt so, es staubt so in meinem Auto. Aber was soll’s: Fahr ma weiter.
Dann sage ich noch zum Mathias: Dem muss ja das Zeug hinten rauskugeln. Auf einmal höre ich schon: Mein Reserveradl ist weg oba des brauch ma eh ned, fahren wir weiter. Das war so um 18 Uhr herum. Dann haben wir uns entschieden doch stehenzubleiben, Lagerplatz zu machen und es gut sein zu lassen für heute. Dann ist der Jakob zurückgegangen und da ist alles gelegen: Schuhe, Unterhosen, Reserveradl, das halbe Auto auf dem Weg verteilt. Bauchweh haben wir bekommen vor lauter Lachen und einen schönen Campplatz haben wir auch gehabt, jeden Abend. Aber wir mussten jeden Tag bis auf die letzte Minute fahren, weil der Korridor so lang war. Aber einfach nur bärig. Wir freuen uns schon auf die nächsten Tage.
2. Korridor: Also, jetzt im Nachhinein nach dem 2. Korridor, geht es uns wieder gut. Wie auch immer, wenn man es geschafft hat. Aber der 2. Korridor hat uns alles abverlangt. Gestern haben wir nicht reingefunden. Die Navigation, Fahren und was halt so gewesen ist. In der Früh ist es schon losgegangen. Es hat uns ja der Reporterbuggy, der Vuko, begleitet. Na, der war ja hinter uns, dann haben wir gebremst, dann hat ihn der Hans beim Rückwärtsfahren schon einmal angepeckt und beim Hügel runtergeschoben aber es ist beim Quad nichts passiert, dann sind wir so einen Holzziehweg runtergefahren, wo so eine ausgewaschene Hohlgasse war. Und der Vuko hat schon gesagt, er klinkt sich aus, weil wir zu flott unterwegs sind. Dann hat er gesagt, er fährt da schon noch runter. Aber dann fährt er seinen Weg und wir unseren. Dann kommen wir da runter und er kommt nicht. Dann sage ich zu den Burschen, wir können jetzt nicht fahren, wenn der da oben in die Gasse reingekugelt ist, der ist viel zu schmal für die Hohlgasse und wenn da was ist. Ich bin wieder zurück rauf gefahren und habe geschaut. Er ist zwar vor der Gasse gehängt und hat die Winde angehängt, aber er hat gesagt, es passt. Er kommt dann, es ist kein Problem.
Dann sind wir wieder gefahren und dann ist es ein bisschen eh gut gegangen, aber irgendwie so ab Mittag haben wir einfach keinen Weg mehr gefunden. Nix mehr gegangen. Der Mathias, man muss sagen, der ist erst 19 Jahre alt und hat den Hauptdruck. Man hat einfach gemerkt, es ist nichts mehr gegangen, wenn ich rübergeschaut habe, da ist keine Reaktion mehr gekommen. Ich habe auch keine Kommandos mehr bekommen. Alle waren total angespannt, weil nichts mehr gelaufen ist. Und um 2 oder 3 am Nachmittag haben wir gesagt, jetzt brauchen wir mal eine Pause. Eine Viertelstunde. Haben uns oben hingestellt, alles ausdiskutiert. Wir waren kurz davor zu sagen, nie mehr wieder. Und dann haben wir ein bisserl darüber diskutiert und dann ist es eh wieder gelaufen. Leider halt viel Zeit verloren und wir sind dann gestern nicht so weit gekommen, wie wir gewollt hätten. Wir haben dann die Nicis getroffen, hatten einen netten Lagerplatz, die haben uns wieder aufgebaut und dann waren wir wieder fit. Und okay, in der Früh haben wir gesagt, wir probieren es noch mit Überzeit, aber dann ist bei mir das Gleichlaufgelenk von der Achse gebrochen, da haben wir wieder eine halbe Stunde verloren, das auszutauschen.
Dann haben wir gesagt, wir haben keine Chance mehr, wir müssen abkürzen und sind dann den Schwanz übern Korridor drüber. Natürlich rechnet man ein bisschen und so und dann ist es nicht mehr darum gegangen. Wir haben gewusst die Spirits sind super unterwegs, der Zweite (Platz) geht sowieso nicht mehr, da müssen wir jetzt schauen, dass wir den Dritten haben. Nachdem wir ja miteinander unterwegs waren, wir haben uns zwar wieder verloren und waren dann schon noch nervös, wie es den Nicis gegangen ist, aber so wie es momentan ausschaut, wissen tun wir es erst, wenn das Ergebnis da ist. Auf jeden Fall hat uns der 2. Korridor sehr viel abverlangt. Aber heute von der Früh weg ist es gut gelaufen. Wir haben gut rübergefunden, wir Vier im Team sind wieder guter Dinge und es war wieder genial. Die Karpata hat das in sich: Hochs und Tiefs. Das ist so unglaublich, in einem Moment denkst du dir, mei es läuft so super und im nächsten Moment bist du so down und sagst, nie wieder fahr ich da runter, das tue ich mir nicht mehr an. Und so wie gestern, da waren wir an einem Punkt, wo ich mir gedacht habe. Schau, dass was ich immer gesagt habe, dass unser Team so gut zusammen hält, des ist jetzt zerbröselt. Und dann haben wir geredet, sind wieder gefahren und haben die Nacht noch gut verbracht. Und heute in der Früh beim Rausfahren haben der Mathias und ich schon diskutiert, was wir nächstes Jahr alles verbessern möchten. So ist es!
Alles in allem, so wie es ausschaut sind wir eventuell auf dem Podest und das haben wir uns daheim nie zu träumen getraut. Bei voller Besetzung, weil sie wohnen alle da. Des gefällt uns schon. Die ganze Familie ist sowieso ein Wahnsinn. Von den Teams, mit jedem mit denen du sprichst, ist es bärig und ein Erlebnis. Allein von dem her, wäre es schade, wenn man nicht mehr runterfahren würde, weil du triffst die Leut nicht mehr.

 

outofcontrol.ch

outofcontrol.ch, Walter Briccos: Hart, aber müde. Wir hatten wirklich von allem. Wir hatten einfache Passagen, wir hatten schnelle Passagen. Wir hatten ganz tiefes Gelände. Wir hatten Bachbett-Fahren mit Felsen. Wir hatten wirklich von allem etwas. Wieder die tiefen Holzfäller-Wege, alles im allem sind wir aber von den Fahrzeugen her gut durchgekommen. Wir hatten keine Pannen. Einmal haben wir Werkzeug gebraucht, das war aber nur fürs Lagerfeuer, um die heiße Pfanne vom Grill zu nehmen. Aber sonst hatten wir glücklicherweise nie Schäden, dass wir irgendetwas reparieren mussten. Die Jacqueline, als Co-Navigatorin, zusammen mit dem Roland, die haben das gut gemacht und der Pauli und ich, als Fahrer haben unsere Aufgabe gemacht. Wir wurden dann mal degradiert von Fahrern zu Chauffeuren. Früher hatte der Fahrer ja noch einen gewissen Status aber in unserem Team waren wir nur die Chauffeure der Navigatoren. (Lacht.) Aber sonst sind wir gut angekommen. Mussten auch mal Insel und Korridor verletzen, aber alles in allem glücklich im Ziel ohne größere Schäden.
Du bist ja nicht zum ersten Mal dabei. (Wie war die heurige Karpata bzw. der Korridor?) Prima, war wirklich 1a, weil es von allem etwas hatte. Vom Wetter her, hatten wir Glück, tagsüber warm und sonnig und nachts Regen, damit es am nächsten Tag wieder rutschig ist. Ja, hat sehr gut gepasst. Wir sind als Team happy. Haben uns als Team manchmal geärgert, wenn wir manchmal den Weg nicht gefunden und stundenlang gesucht haben.
Im Team hat es wunderbar gepasst. Zum ersten Mal war der Pauli bei uns, weil die Carmen dieses Jahr nicht mitkommen konnte. Wir haben sie vermisst, selbstverständlich. Sie war auch unsere gute Fee, aber mit dem Pauli hatten wir einen würdigen Ersatz zum mindestens für diese SK.

 

PATTOYA

PATTOYA, Daniel Ernst Spalinger: Wir sind ja neu im Team zusammengesetzt, haben aber gut zusammengefunden. Die ersten beiden Tage waren gut, am 3. Tag sind wir dann auf andere Teams aufgelaufen. Dann mussten wir auch raus aus dem Korridor, weil die Zeit einfach nicht gereicht hat, wie viele andere Teams auch. Aber eigentlich ein ganz toller Korridor. Das ist schön und gut aber lang. Bei den Bergen da mussten wir einfach kapitulieren, da ist Aufwand und Ertrag nicht gegeben. Wir sind glücklich dass wir hier sind. Gestern haben noch Thomas und Lars den Patrol geflickt. Der Homokinet war defekt, zum Glück Ersatz dabei, die Spurstange war auch krumm. Mit Eisenschlögel und Klötzen haben wir auf der Passstraße die Spurstange gerade geschlagen. Wir sind gesund und munter, wir waren oft am Limit. Flo ist ein erfahrener Fahrer und unsere beiden Autos funktionieren toll. Etwas mühsam, jedesmal wenn wir das Zelt aufgeschlagen haben kam ein Gewitter.

 

Lars Vögtli: Es war eigentlich super im 2. Korridor. Wir hatten einen schlechten Start. Am ersten Tag, beim Einstieg, nach 500 Meter hatten wir große Probleme. Wir gingen sehr weit links hinein, dort war es nicht gut. Wir hatten zwei Stunden verloren, da wir zwei Wege probiert haben. Haben uns dann entschieden, zwei Stunden nichts zu machen oder nicht viel Schlaues. Haben uns dann entschieden, durch die Insel, sind dann recht schnell vorwärts gekommen.
Am 2. Tag, am Morgen das gleiche, zwei Stunden scheiße, nichts gefunden. Oberhalb vom Schlafplatz mussten wir hin und her, zurück, Bäume im Weg. Nach zwei Stunden wieder super, alles perfekt, wir haben sehr viele Kilometer gemacht und sind gestern sehr weit gekommen. Und heute morgen nur noch eine Sonntagsfahrt für uns, wir haben gedacht, mit ein bisschen Strafkilometern für die Zeitüberschreitung, aber wir packen den ersten Korridor ohne Korridorverletzung. Aber dann hatten wir am Morgen, nach 10 Minuten schon den Faden verloren. Wir sind wieder eine Stunde im Scheiß herumgefahren, bis wir einen Schleifweg gefunden haben. Heute Morgen war das Ziel keine Winde mehr zu gebrauchen. Aber wir waren nach 10 Minuten schon an der Winde. Aber wir haben einen Schleifweg gefunden und sind nachher Richtung Insel.
Die Straße ging ja Richtung Insel, wir haben uns entschieden durch die Insel, wollten dann den Korridor durchfahren, hatten aber nur noch 2,5 Stunden Zeit und wollten doch im Korridor bleiben, lieber Strafkilometer fürs Fahren, weil dieser Korridorschwanz gab ja viele Strafkilometer. Wir haben uns entschieden, rundherum, aber dann kam eine Schranke und die war geschlossen.
Dann wieder entschieden, nach oben zu fahren. Die Ziellinie das ist das erste Mal das wir sie richtig überfahren, nicht wie die 4 Mal davor von außen rein in den Korridor. Letztes Jahr mussten wir beide Korridore von aussen nach innen fahren. Und die 1. Etappe nach dem Defekt vom Patrol auch so queren. und jetzt ist wirklich das erste Mal, obwohl wir haben zwischen 40 und 50 Strafkilometer, aber das hatten ja viele Teams. Laut Facebook hatten ja viele Teams Probleme.
Und im Vergleich zum Vorjahr? Es war viel schneller. Letztes Jahr waren wir viel, viel am Winden, am Bachbett hochfahren, das war dieses Jahr nicht. Wir hatten viele Schotterpisten. War auch mal schön für den Navigator, kann auch mal hocken bleiben, aber es war cool und extrem große Korridore, obwohl, wir haben damit gerechnet, nachdem letztes Jahr 3, 4, 5 Teams so schnell fertig waren, da haben wir damit gerechnet, dass es heuer hart wird. Es war sehr hart, wir haben für die beiden Korridore die ganze Zeit gebraucht. Wir sind 3 Minuten vor unserer Schlußzeit – ich habe mir ausgerechnet, wir sind nach 20 Stunden 57 Minuten über die Ziellinie gefahren. Und 21 Stunden haben wir (insgesamt).
Ich hoffe, wir sind nächstes Jahr wieder dabei. Es gefällt mir.

 

RED ANTS

RED ANTS, Daniel Straub: Es war durchzogen. Wir haben alles mitgemacht. Mussten 2, 3x abkürzen, die Zeit war zu knapp. Wir haben sehr viel falsche Wege gesucht. Wir haben schon auch Wege gefunden, aber meistens hörten sie irgendwann mal auf. Deprimierend du kämpfst dich ein Bachbett rauf, wenn du oben bist, siehst du die größte Straße, die auf den Berg führt. (Lacht.) War eigentlich toll. Es war lustig. Es ist eine coole Sache. Gestern ist es gut gelaufen, dann haben wir was mitgemacht: Plattfuß über Spurstange über Grabenleger über Bergeaktionen, also alles, oder? Es war super. Und Wege suchen. Im Team, wie immer, super, aber natürlich, wenn du den 99. falschen Weg suchst und nicht findest, dann gibt es zwischendurch schon mal bisschen Druck in der Truppe. Wenn die Zeit ausgeht, wenn man abends um 8 Uhr bei einem besonders steilen Abstieg haben wir noch vorne rechts einen Platten bekommen. Unten im Tal, es kam keine Campstelle, es kam nichts, nur steile Wände und Dreckwege. Es kam nichts, um irgendwie 5 Minuten vor 8:30 Uhr endlich die erste Ausbuchtung. Da rein, Motor ab, fertig.
Als Minimalisten wollten wir natürlich auch unsere Ausrüstung reduzieren, haben dann auf das Aufstellen des Zeltes verzichtet, bis um 0:30 Uhr ein Gewitter kam. (Lacht.) Drei schon im Bett, also alle wieder raus. Nur der eine wurde wie immer nicht mehr wach, dann mussten wir das Zelt um den herum aufstellen. Dann lag der quer im Zelt. Dann mussten wir den noch umhertragen mit Feldbett und alles und am Morgen war der völlig fertig, dass er im Zelt liegt. (Lacht.) Ja, es war gut. Aber ich denke, Resultat-mäßig war es eher katastrophal, aber es war eine geile Woche.
Aber mit dem Korridorbauer müssen wir mal einen Abend lang ein Bier trinken. Das wir den mal so richtig rupfen können. (Lacht.) Der macht es gut.
Und im Vergleich zum letzten Jahr? Ja, wir hatten noch Tracks von 2015 und das schon extrem hilfreich. Ich denke, der Korridor war anspruchsvoll, aber ok, auch machbar, denke ich. Wenn man da die Fahrerei nicht hat, dann war es gut. Aber einer der keine alten Tracks hat, der hat Null Chance, um da vernünftig mitzumischen.
Das ist schon eine Riesenvorteil, wenn man das speichert. Das ist schade für die Neuen, weil die haben viel mehr Vorbereitung und haben dann weniger Erfolg, weil sie die Erfahrung von den alten Tracks nicht haben. Das ist schwierig, aber es ist interessant, wenn man die hat, zum Vergleichen. Dann sitzt du den Abend lang vor dem PC und vergleichst, was hätte man können, warum haben wir nur… (Lacht herzhaft.) Ja, aber dann bist du allein und nicht mehr im Team und dann ist sowieso immer der andere der Schuldige. Es ist logisch, die Karpaten sind ja auch nicht unendlich und es gibt Überschneidungen. Wir sind auch für uns einen relativ wichtigen Track gefahren, weil wir den von 2015 hatten und da wäre keiner reingefahren, wenn man nicht wüsste, dass es unten auch rausgeht. Da wären wir sicher nicht durch, wenn wir das nicht gehabt hätten. Aber der Korridor war gut, das war alles okay. Die Organisation war generell okay, sehr gut. Auch bei dem Mittelziel.

 

Sechsrad Pinzgauer Competition

Sechsrad Pinzgauer Competition, Karl und Martina Hudribusch: Dadurch das wir im 1. Korridor ausgestiegen sind, weil die Martina krank war, sind wir das sehr locker angegangen.
Martina, wie geht es dir denn? Alles gut, sie ist wieder fit! Einen Tag gelegen und am nächsten Tag dann wieder wie in alter Zeit. Man sieht es an der Korridorlinie, das ich wieder fit bin. (Lacht!) Den ersten Tag im Korridor, da haben wir alle getroffen. teamsaurer 2, Bergschmiede, am Schluss, war echt lässig.
Habt ihr am Auto etwas gehabt? Nein, nur jetzt mit dem Getriebe. Und der Wolfgang hat was mit der Zündung. Aber sonst nichts. Am nächsten Tag haben wir dann pomale gemacht.
Habt ihr euch von der Position verändert? Habt ihr so wie die Domestic Pirates euren 23. Platz gegen den 22. verteidigt? (Lachen.) So, ungefähr, wir hoffen es, möglicherweise. Das glaube, ich aber nicht.
Na, es war wieder eine herrliche Gegend, tolle Streckenführung. Gestern Abend noch ein Gewitter. Die Gegend war traumhaft. Das Wetter war ein Wahnsinn, also so wie heuer. Wir hatten nur 2x leichten Regen.
Ventildeckel: Na, rauchen tut es, wenn zuviel Öl rinnt. Der 4. Ventideckel hat zum Tropfen begonnen auf den Auspuff und dann ist alles schwarz. Also ausräumen, Sitz rausnehmen, alles aufschrauben. Wir hatten gestern ein Problem. Scheinbar hat eine Dichtung nicht gepasst. Gestern haben wir an der Zündkerze repariert. Da haben wir bis 23:30 Uhr gewerkt und das haben wir hingebracht. Und heute als wir gefahren sind, tropft es, mit einer Rauchwolke. Für den Deckel haben wir 45 Minuten gebraucht. Wir sind schon eingespielt. Einer links, einer rechts, Sitz raus, Deckel auf und wir sind schon wieder gefahren.
Blume im Haar: Unsere Fahrer hatten soviel Zeit, dass sie uns Blumen (wilde Rosen) für die weibliche Begleitung (als Haarschmuck) pflücken konnten, vor dem Zielkorridor.

 

sie kamen und …/RED-PINZI

Sie kamen und …/RED-PINZI, Marco Scheib, Matthias Wenzel:
Was bedeutet euer Name? Da wir ja keinerlei Offroad-Erfahrung haben und auch keinerlei Erfahrung mit Navigation und Sonstigem könnte man sagen: „Sie kamen und Sie haben das Ziel erreicht!“ Das war auch das, was wir wollten.
Wie kommt ihr zur Karpata? Ich habe hier vor 5 Jahren einen Landrover, einen Defender gekauft. Den bin ich gefahren, habe den dann umgebaut zum Reisefahrzeug und dann bin ich mit dem Simon, der wohnt 20 km von mir, ins Gespräch gekommen. Das hat mich alles mord’s interessiert. Der fährt andere Trophies und vieles mehr. Das hat mich total begeistert. Im Internet dann alles angucken, dann habe ich meinen Nachbar gefragt, ob er mitkommt. Nach zwei Stunden hat er gesagt, er kommt mit. Ich habe gewusst, er ist ein super Kerl, auf ihn kann man sich verlassen und unser Navigator, der hat die Sache super gut gemacht.
Wie war das Fahren und die Landschaft? Also die Landschaft war super, war echt alles wunderbar. Jürgen und Stefan – ich kann mir leider keine Namen merken – hat uns auch so super unterstützt.

 

Jürgen Fischer: Die Karpaten waren einfach ein Traum vom Gelände her, einfach perfekt. Mit dem Navigieren hat das super hingehaut. Für meinen Buben (Stefan, 15 Jahre) war es das Beste was er jemals machen hat können. Er hat auch ein „bisserl selber fahren dürfen“, das hat ihm voll getaugt. Einen Tag hat nur er navigiert, ein bisschen mit meiner Mithilfe, aber das hat super hingehaut.
Einen Schaden haben wir gehabt: Eine Spurstange, die hat ein Rumäne geschweißt, so gut, das sie wahrscheinlich das Auto überlebt.
Schöne Korridorführung, wenn man ein bisserl mit Hirn fährt, kann man alles umfahren.
Die Menschen hier, so freundlich und so nett und so kompetent. Wir sind nächstes Jahr zu 99,9 Prozent wieder dabei.

 

SÜDTIROL

SÜDTIROL, Egon Strauss: Die Karpata insgesamt war sehr gut. 2. Etappe: nachdem wir schon X Stunden die Vorderachse ausgebaut haben, Zwischengetriebe ausgebaut, und gebaut, und gebaut, … und sie uns geheißen haben, der Suzuki hängt immer am Baum, ging es immer weiter.  Wir haben die Freilaufnaben gesprengt, die hinteren Federn verloren, also alles was man sich vorstellen kann.
Die 2. Etappe hat angefangen, wir sind mit Zweirad gestartet, die erste Steigung haben wir rückwärts nehmen müssen, sonst hätten wir keine Chance gehabt. Dann ist uns die Freilaufnabe geplatzt, dann haben wir nur mehr ein Einrad gehabt. Dann haben wir raus müssen aus dem Korridor, dann haben wir eine Werkstatt gefunden mit Hilfe von zwei einheimischen Rumänien, die uns gesagt haben, die wissen jemanden, der sehr gut ist. Dort sind wir hin um 15 Uhr. Dann haben wir von 15 bis 23:30 Uhr die Werkstatt benützen dürfen. Mit dem Daniel, dem Fahrer vom 2. Auto sind sie dann 80 km irgendwo hingefahren, ein Differential und eine Freilaufnabe zu holen. Nach 4 Stunden sind sie wieder da gewesen, dann haben wir alles montiert.
Da wir auch leichte Probleme mit den hinteren Blattfedern gehabt haben, ganz kurz vorm Schluß von den Arbeiten hat der Mechaniker, der Christian, noch Audi-Federn gefunden, die haben wir mit dem Schweißgerät erhitzt, zurechtgebogen und montiert. Somit haben wir jetzt Blattfedern und Audi-Federn im Suzuki und von da weg sind wir gestartet, wie die Weltmeister. Im Suzuki. Lacht. Nach ein oder zwei Stunden ist die rechte Freilaufnabe geplatzt. Somit sind wir gefahren, einer von uns 4×4, dann wars 2×2, dann 1×1, dann alles repariert und danach wieder geplatzt, dann 3×3. Wir haben alles probiert, was geht. Ja, uns fehlen 8,5/9 Stunden Fahrtzeit, dann sind wir rausgefahren.
2. Korridor haben wir gut angefangen, wir sind viel im Schlepp gefahren, sind dann zeittechnisch bis zu einem gewissen Punkt gekommen, dass wir schauen müssen, ins Ziel zu kommen und sonst gar nichts mehr. Sind dann viele Straßen gefahren, sind dann raus. Unserer Meinung nach, war die 1. Etappe schwieriger, die Wege, die wir gefunden haben, wären wir mit 4×4 ganz locker gefahren. Wesentlich schneller, ohne sich anzuhängen.
Wie war der Korridor? Letztes Jahr sind wir zu weit rauf gekommen, um das zu sehen. Aber heuer haben wir mit dem teamsaurer2 auf einer Bergkuppe übernachtet, da ist es rechts und links runtergegangen. Wir haben sie zum Essen eingeladen, wir haben ein Fischmenü gekocht. Bei denen hat es Dosenfutter gegeben.
Bei uns ist das Wichtigste das Essen. Wir haben so viel Zeug mitgehabt. Wir haben Scampi mitgebracht und Filet. Und dann haben wir sie eingeladen und der Hannes (teamsaurer2) kommt zu uns und sagt: „Seid’s ihr wahnsinnig!“ Und dann haben wir zu acht Fisch und Scampi und kleine Tintenfische gegessen. Wunderbar, danach Filet. Wir haben es richtig genossen. Und das auf ca. 2.000 m Höhe. Sternenhimmel haben wir keinen gesehen, es war bewölkt. Aber wunderschön, gewaltig.
Wir kommen wieder mit einem größeren Auto, was etwas mehr hält, mit allen Schrauben angezogen. Wir haben das Auto aufgerüstet, um verhältnismäßig viel Geld, aber das Auto hält nicht. Wir nehmen definitiv was Größeres und nächstes Jahr sind wir wieder ganz sicher wieder dabei. Und was wir von G Power gelernt haben, wir haben 7x so viel Zeug mit, wie sie, aber finden es nicht. Wir müssen jedes Mal 20/30 Kisten rausheben, alles raus, dann kann jeder reinschauen und dann haben wir ein Drunter und Drüber. Die haben es gelernt, die ziehen die Kiste raus. Sie haben uns sehr viel geholfen, wir haben ihnen auch die ganzen Punkte gegeben für den Team Spirit Award. Wir hätten ihnen 110 Punkte gegeben ohne weiteres. Wir haben den Suzuki zum x-ten Mal aufgehängt am Baum und die haben uns Schlagschrauber und, und, und gegeben… Aber es geht nicht ums Leihen, aber hast du einen XY? Ja, habe ich. Kiste auf. Und sie haben es bei der Hand. – Wir haben ihn auch wir finden ihn aber nicht. Die sind gewaltig organisiert. Ich sage euch, ich fahre wieder mit, sehr gern, aber nur wenn ich auch so eine ausziehbare Plattform ab wie die G Power. Die haben es bei beiden Autos eingebaut. Das eine Auto ist das Lebensmittelauto. Du kannst sie fragen, was du willst. Sie haben uns geholfen Schrauben machen, sie sind mit allem gekommen. Mit dem Mathias (G Power) haben wir schon ausgemacht, in ein paar Wochen treffen wir uns. Es haben sich richtig geile Freundschaften erschlossen. Das ist wunderbar.

 

teamsaurer2.

teamsaurer2, Gregor Schiller: Eigentlich ist es uns im 1. Korridor überraschend gut gegangen, nachdem die ersten zweieinhalb Tage navigatorisch eine Katastrophe waren und wir einmal 4 oder 5 Stunden gebraucht haben um von einem Berg runterzukommen und das ist immer schlecht. Denn wenn man am Berg oben steht, hat man keine Alternativen mehr. Wenn man auf einen Berg nicht raufkommt, kann man was anderes suchen. Also wenn man einmal oben ist muss man runter. (Einen anderen Weg suchen?) Den haben wir schon gesucht, den hat’s nicht gegeben.
Wie wir dann endlich unten auf der Straße waren, war die Straße natürlich vier Meter oberhalb des Flusses wo wir durchmussten. Dann haben wir beim Runterfahren noch zwei platte Reifen gehabt. Ab dann ist es aber relativ gut gelaufen. Ich habe mir so „Minimal-Ziele“ gesteckt, das heißt, wo wir unbedingt hinkommen müssen. Wir sind dann nicht ganz so weit gekommen aber wesentlich weiter als befürchtet und das obwohl wir einen technischen Halt machen mussten aufgrund der Kühlprobleme im Jeep-Motor des Pinzgauers. Irgendwie haben wir da ein Kühlerproblem, entweder ist etwas mit Dreck verstopft oder was anderes, Putzen hilft nur beschränkt und bei den langen Steigungen am Berg wird er auch oft recht heiß und kühlt auch nicht runter. Das heißt wir haben dann stehenbleiben müssen und beim Stehenbleiben ist der Motor dann festgegangen und hat sich gar nicht mehr bewegt. Dann haben wir den Motor abgekühlt, Kühlwasser nachgefüllt. Das muss man Jeep zugute halten: die Motoren halten ewig. Wenn er ein bisserl gekühlt ist, dann läuft er wieder.
Im 2. Korridor war’s schön. (Lacht.) Es ist schön und es war schön. Wir haben eigentlich keine größeren Probleme gehabt. Es war navigatorisch ein bisschen anspruchsvoll am Anfang. Am 2. Tag haben wir dafür vieles wieder aufgeholt, was wir am 1. Tag verloren haben. War ein wunderschöner Korridor. Haben die Bergschmieden am 1. Tag getroffen, hinter uns, damit waren wir schon recht beruhigt. (Lacht.) Wir haben sie später nochmals getroffen und dann haben wir sie verloren. Und jetzt im Ziel haben wir sie wieder getroffen. Es ist aber klar, dass sie rausfahren mussten. Von dem her gibt es kein Problem mehr. Gestern sind wir bei einem Riegel gestrandet. Wir sind davor auf die Spirits aufgelaufen, sind dann gemeinsam vor dem Riegel gestrandet, haben dort Nachtlager gemacht und sind dann 1,5 oder 2 Stunden gemeinsam Wandern gegangen, bis wir wieder über den Riegel drüber gekommen sind.
Da ist uns dann auch die Fahrtzeit eher knapp geworden ist. Wobei wir dann drauf gekommen sind, dass ich mich verrechnet habe und wir hätten doppelt so viel Zeit gehabt, wie geplant. Aber vielleicht ist das der Grund, warum wir schneller sind, als was wir glauben, weil ich nicht rechnen kann. (Lacht.) Heute sind wir drüber gekommen und eigentlich ohne weitere Probleme durch das Ziel gefahren.
(Wie lief es mit der Motor-Kühlung?) Ja, wir haben auf der mittleren Etappe den Kühler ausgebaut, einmal grundgereinigt und das hat jetzt eigentlich gehalten. Wir haben gestern irgendwann am Nachmittag einmal kurz stehen bleiben müssen und den Kühler ausblasen, weil wieder so viel Klumpat (Schmutuz) drin war, aber das hat gereicht, wenn man es von aussen macht. Das hat bis jetzt gehalten. An den Autos haben wir eigentlich bis auf die üblichen Sachen, wie Bremsleitung abgerissen, kaputte Reifen und sowas eigentlich keine schweren Probleme gehabt.
Und im Team? Ja, da hat es wunderbar funktioniert.
Und immer noch Beifahrer und du bleibst auch Beifahrer? (Lacht.) Ich habe es beim letzen Mal schon gesagt, ich bin beim nächsten Mal nicht dabei. Ich sage es jetzt wieder, ich bin beim nächsten Mal nicht Beifahrer. Schauen wir was wirklich raus kommt.

 

teamsaurer-puch.at

teamsaurer-puch.at, Lorenz Rohde:
1. Korridor: Wir sind ja dieses Jahr das Team teamsaurer-puch.at werden von S-TEC gesponsert, sonst wären wir auch nicht hier. Wir sind sozusagen die zweite Abteilung vom teamsaurer. Die sind ja ein Haufen Verrückter und ich bin da so der Promotor, ich mache die Homepage und halte die Leute zusammen und habe einen Pinzgauer-Teilehandel. Meine Schwester fährt zum Beispiel mit einer Horde Haflinger an den Comer See. Die einen fahren in der Wüste rum, die anderen auf Bergen, also nicht nur SuperKarpata.
Wir sind ja die Oldtimer-Fahrer, haben nur normale MT-Reifen drauf. Letztes Jahr war ich ja mit dem Gregor und teamsaurer2 dabei, da haben wir ja gewonnen. Da habe ich gesehen wie es geht und was bei uns nicht geht… (lacht). Aber das war vorher klar. Wir fahren halt wirklich ganz original, haben halt Schneeketten dabei, aber keine Servolenkung, keine Scheibenbremsen und 87 PS.
Wir hatten bei der Anreise Schwierigkeiten mit dem neuen Motor den wir kurz vorher bekommen haben. Der hat uns ein wenig Schwierigkeiten gemacht auf dem Weg zur Hellsklamm. Seitdem rennen wir immer unserer Zeit hinterher. Ich bin so müde, dass ich nicht mal einen Ersatzreifen umschmeissen konnte. Dann haste den Schlauch drinnen, wir haben nur so einen kleinen Kompressor dabei, dann war das Ding voll mit 1 Bar. Ich geh hin, guck wieder hin: 0,5 bar… Da haben wir beim Reinmachen den Schlauch angezwickt. Alles wieder raus, mit 3 Montierhebeln und der kleinen Lampe.
Ansonsten läuft’s super. Wir haben ungefähr 80/90 Strafkilometer, den Stefan als Navigator dabei. Der eigentlich erfahrenere Navigator, der Kliensmann, sein Spitzname, sitzt im 2. Pinzgauer, weil er erst später dazukam. Heute haben wir auch bisschen gesägt. Ich bin der Motorsägenmensch, das hat Spaß gemacht.
Wir waren das erste Mal vor 10 Jahren bei der SuperKarpata Trophy dabei, da waren wir sieben Pinzgauer auf einen Schlag.

 

Stefan Eckhardt: 2. Korridor: Uns ist es relativ gut gegangen, wir hatten im 2. Korridor relativ gut den Weg gefunden. Am 1. Tag lief es sehr gut, wir haben geplant und wir haben das Team Erdferkel am Sechsrad getroffen, die hatten Probleme mit dem Motor, denen haben wir versucht zu helfen. Wir hatten aber leider auch nicht das richtige Ersatzteil dabei. Die haben unser Absteckstange bekommen, dass sie quasi weiter fahren können. Danach haben wir ein anderes Team gefunden. Ich weiß nicht mehr den Namen, die hatten Probleme mit den TTQV, der Bediener wusste nicht, wie man den Korridor laden kann. Dann habe ich dem Kollegen den Korridor geladen und die konnten wieder weiter fahren.
Ja, der 1. Tag lief gut, der 2. Tag waren wir auch recht gut unterwegs, dann hatten leider Gottes 2 Platten (Reifen) bedingt durch Nägel. Was hatten wir noch? Wir haben uns gestern Abend bisschen verkalkuliert, wir hätten gestern schon aus dem Korridor rausfahren wollen, wir hatten aber den Ehrgeiz im Korridor zu bleiben, so lange wie es ging. Einmal haben wir dann den Weg gesucht und nicht gefunden und haben dann dementsprechend auch 1.800 m übernachtet und haben während unserer Nachtphase den Weg gesucht, der wieder von da oben runter führt. Leider nichts gefunden und mussten zurück und sind dann über andere Weg dann schnell voran gekommen.
Heute hatten wir was geplant, um schnell wieder aus dem Korridor rauszukommen mit möglichst wenigen Strafpunkten, hat auch nicht geklappt, haben dann recht schnell eine Entscheidung getroffen, dass wir rausgefahren sind, sind über die Autobahn und hierher gefahren und die letzten 10/15 Kilometer im Korridor gewesen und mussten dann auch noch umdisponieren, weil ein Holzzug mitten im Wald stand, wo es  nicht mehr weiter ging. Wir haben aber einen Weg gefunden und jetzt sind wir hier.
(Wie war es auf 1.800 m, ein bisschen frisch?) Es war wunderschön, wir hatten Bedenken, dass es morgens nebelig ist. Es war wunderschön. Es war eine Pferdeherde da mit einem Hund. Der Adi, unser Pferdeflüsterer hat mit dem gesprochen und hat sie dann, nachdem es die ganze Zeit gebimmelt hat, um 23 Uhr wieder weg geschickt und wir hatten eine supertolle Nacht und einen supertollen Morgen auf jeden Fall.

 

The Spirits

The Spirits, Michi Waldl: Na, was soll ich erzählen. Geniale Woche. Die ersten 5 Tage war ich Beisitzer nicht Beifahrer, da wir im 1. Korridor nicht Offroad gefahren sind. Ja, wirklich! Nicht, dass wir nicht gewollt hätten, aber es hat sich nicht ergeben, da wir immer den richtigen Weg gefunden haben. Wir waren ewig weit vorn, dann haben wir es schleissig (schlampig) angegangen. Es ist ja eh alles locker. Drum auch das Hoppala am Schluß mit dem Korridor, weil dann sind wir angekommen und da war vor uns die Ziellinie. „Eh, keine Ziellinie, sondern eine Felswand“, sagte ich. „Aber das ist die Ziellinie“, meinte Wolfgang. „Wie sollen wir da raufkommen?“ Dann haben wir zu Suchen begonnen.
Von der südlichen Seite aus, war es irre steil. Sind jeden scheiß Weg hineingefahren, aber wir sind ja keine Gemsen. Der erste, zweite, dritte, vierte – es ist immer später geworden, dann sind wir immer mehr in den Norden gekommen. Dann wäre es immer möglicher geworden, dann sind wir auf dem Umkehrplatz gestanden und da war dann der klassische Harvester im Gatsch rauf. Im Nachhinein wissen wir, das wäre gegangen. Aber wir sind dort gestanden, als Touristen Offroad Wanderer und haben raufgeschaut und gemeint, dass schaut nach Arbeit aus, das lassen wir.
Wir dachten, wir sind eh 100 Kilometer vorn, die anderen schaffen das ja eh nie in der Zeit. Denn wir haben ja nur mehr ganz wenig Zeit gehabt. Wir fahren jetzt da unten den „Leck mich am Arsch“ 3 km raus und fahren ins Ziel und alles ist gut. Und erster, haben wir geglaubt und bis ins Ziel war ja alles super. Gar nichts, wir haben einmal genau einmal aus Expeditionszeitengründen den Andreas Piskorz im Hinterkopf, der beim Schrägfahren meint: Sichern, Sichern, Sichern. Wenn man die Heckwinde nie braucht, warum schleifen wir den Scheiß mit. Haben wir sie halt einmal angehängt, vorne und hinten 5 Zentimeter hauruck. Okay, gut. Das war unsere wilde Aktion im 1. Korridor. Gar nichts. Kein Auto, kein Nichts, kein Null. Keine Schraube bewegt, kein Garnichts.
Im 2. hat es dann genauso angefangen, rauf, rüber, weg waren wir. Genau das richtige, der Traumweg. Wir mussten abstimmen, ob das der beste Track ever oder unter den best 3 Karpata tracks ever ist. Zuerst in der Früh weg gefahren. Da wurde gesagt, es gibt 3 Tage Regen. Na, super! Toll, wir fahren über den Berg drüber, auf einmal war der Regen weg.
Alles staubtrocken, wie wenn es nie geregnet hätte. Wir dort rauf, da meint Wolfgang: Bei dieser Auffanglinie fahren wir entweder jetzt rechts rauf, da ist es flach und wir kämpfen uns da ewig durch die Scheiße, die 800 m Hügeln. Bitte keine 800 Meter Hügeln. Und links, da ist es halt mördersteil. Wir müssen halt irgendwie raufkommen, er sieht nichts, aber oben sollte es etwas geben. Wir fahren dort rein, den ersten Weg, wo ich als Padawan-Navigator (Anmerkung: Padawan ist der auszubildende Jedi-Ritter im Krieg der Sterne), wir haben ja so einen Blechtrottel im Auto. Wir fahren zurück, ich schaue auf dieses Computerkastl. Der Pfeil zeigt, da vorn geht es rauf. Wolfgang meint: Ja, ja!, Qua, Qua, Qua!
Wir fahren dorthin, geht dort der Weg rein. Ich habe ja gesagt, dass er dort rein geht. Oben waren wir. Dort, wo wir dachten, wir kämpfen Stunden, waren wir in 10 Min. oben. Und dann sind wir den alten Rückenweg, es fährt vielleicht einmal im Jahr dort jemand. Wir mussten nicht schneiden. 25 Kilometer am Rückenweg, genau in Korridorrichtung unten, entlang. Strahlender Sonnenschein, tiefblauer Himmel und es war noch Wiese oben. Man ist immer wieder auf einen Rücken gekommen, rauf, dann 360°-Grad-Blick, bisschen runter, rauf, 360°-Grad-Blick und so ist es gegangen 25 km den ganzen Nachmittag lang.
Aber da läuft uns noch – wir haben es nicht fotografiert – das Braunbärenbaby über die Straße. – Huch! Scheiße! Für dieses Foto hätte der Manfred Kappner mir 1.000 Euro gezahlt. Wir haben gleich gesagt, wir schlafen da. Hier ist der Bär. Nein, denn wo das Braunbärenbaby ist, ist auch die Braunbärenmama. Es waren 3 km zum nächsten Traumhügel, hier Stellung. 18 Uhr: Scheiß auf den Bewerb! Wir bleiben genau hier. Wahnsinn! 360°, alter Baum, 1 Kubikmeter Brennholz. Dann waren wir so in Hochwetter. Wow!
Vorher haben wir noch die Nicis und die haben einen Kameramannn getroffen und der hätte gesagt, dass die anderen so weit hinten sind. Dann hat teamsaurer2 gepostet, sie stehen ganz weit vorne in der Scheiße. Ha, ha, da sind wir dann schleissig geworden. Wir haben keinen Stress, stehen bleiben, wir können quatschen und dann hat es wieder angefangen. Dann haben wir uns verkoffert und hier verkoffert, zu viel gequatscht und dann fahren wir runter, wo die Insel mit der Fabrik und dem kleinen Haus war, runter, runter, runter, ist ganz gut gegangen und fährt der Wolfgang Richtung Norden wieder rauf. Nach 10 Minuten sage ich. Wir wollen doch nach Süden, du fährst nach Norden!? Wolfgang meinte, das geht nur so. Aber Alter, wo willst du hinfahren? Willst du rauffahren? Ja! Aber das sind 15 Kilometer in die falsche Richtung. Das geht nur so, das ist der alte Track von 2015. Wir kommen sonst dort nicht rüber. Wir sind also ewig rauf, irgendwie rüber, auf den 2015er Track. Jetzte meinte ich, das wäre ein „gmahde Wies’n“ (gemähte Wiese, also easy). Wir kommen dorthin, meinte ich zu Wolfgang, sind wir jetzt endlich da. Ja, aber da war kein Weg. Da ist nix, da sind nur Bäume. Da ist nur ein Kamm. Da wären wir aber 2015 gefahren. Sind wir damals geflogen?
Wir schnippeln uns dadurch, wie die Blöden – alle 100 Meter war ein riesiger Baum gelegen (zeigt mit seinen Armen ca. dreiviertel Meter Durchmesser). Ich war das nicht mehr gewohnt. Bin ausgerutscht, zack ein blaues Knie. Humpel, humpel mit der Motorsäge. Stundenlang, ich dachte mir nur, des findet sonst eh niemand. Es wird Abend, wir sind beim 37. Schneiden – hinter uns die Pinzgauer! Danke fürs Ausschneiden! Dann sind wir kurz einmal komplett verfallen. (Er krümmt sich und beisst sich auf 8 Finger gleichzeitig.) Ärger!
Das kann ja wohl jetzt nicht wahr sein. So eine Kacke! Die müssen ja geflogen sein. Ein Tag vorher haben wir gesagt, die Pinzgauer sind irgendwo mit einer hinigen (kaputten) Bremsleitung mit hundert anderen. Brauchst dir keine Sorgen machen! Die sind durch den Korridor geflogen mit ihren sechs Rädern.
Na, wurscht, fahrts halt vor. Wrups, weg waren sie! Da sind zwar die Bäume gestanden, was den Pinzgauern wurscht ist. Die fahren einfach drüber, wir brav hinten nach. Dann haben wir gestern gemeinsam noch vor dem letzten Riegel geschlafen. Dort haben wir dann beratschlagt, was machen wir. Eh gemeinsam mit dem Gregor. Da haben wir einen Track von 2007 gehabt, damals vom Ulf Deecke. Okay den schauen wir uns an und dann zu zweit, einer dort ganz rauf gegangen, war eh ein anderer.
Der 2007er Track war für nichts mehr gut. Da war kein Weg mehr. Ja und heute noch drüber, wie die Idioten am Schotter, immer daneben gesessen. Alter, das halten die Autos nie durch, der Patrol wird alle Stoßdämpfer ausspucken, die er noch hat. Und heute mit einer Überzeit von ca. einer Viertelstunde drübergefahren, weil wir gesagt haben, wir fahren jetzt sicher raus. Unsere aufgebrauchte Zeit, aber Viertelstunde sind 3 Kilometer und eine Stunde 10 km. Also, wir haben es so geschafft, selbst wenn die Nicis drin geblieben wären, wären wir noch 3 Kilometer vor den Nicis gewesen. Zum Schluss habe ich gesagt, ich möchte nicht mehr rausfahren, wir fahren über die Ziellinie und es kommt raus, was rauskommt. Fertig!
Den Gregor können wir eh nicht mehr einholen. Da haben wir schon gewusst, dass er nicht draussen war. Die Bergschmiede wissen wir nicht, wo die sind. Bei den Nicis haben wir gewusst, das geht sich aus. Also, machen wir es so.
Also im Großen und Ganzen, das war’s schon, also viel perfekter, ausser das Wasser im Fluss, was man dem Veranstalter nicht ankreiden kann, dass so wenig Wasser ist. Aber sonst war das Mitteletappen-Ding unter den besten 3 SuperKarpatas. Sicher!

 

Unbekannt

Unbekannt, Connie Cygli: Wir haben unser Ziel „Durchzukommen“ erreicht. Unser Ziel war hier zeitgerecht anzukommen, keine Disqualifikation. Der 1. Tag mit dem Floßrennen war anstrengend, hart. Die Fahrt danach im Korridor super. Den 2. Tag suchten wir drei-, viermal unsere Strecke. Wir hatten super Schlafplätze ganz alleine für uns. Gestern wussten wir, dass wir zeitlich nicht durchkommen. Die Berge waren da für uns zu hoch, zu schwierig. Wir hatten zum Teile strenge Passagen, da ging’s sehr steil runter. Gefühlte 100 Meter vor der Straße war’s dann zu gefährlich, also sind wir dann alles wieder zurück, den Berg wieder rauf.
Dann haben wir uns gestern entschieden aus dem Korridor rauszufahren, sind dann herumgefahren. Heute am letzten Tag in den Korridor wieder rein und über die Ziellinie hier ins Mittelziel gefahren. Das wollten wir erreichen, wir sind ja Greenhorns und das erste Mal dabei.

 

Walter Cygli: Wir haben ziemlich viel gelernt, was Navigation anbelangt, aber nicht mehr Karten, aber besser gelesen. War super, wir hatten auch einige wunderschöne Strecken über diese Almwiesen und so. Heute hatten wir noch einen Baum im Weg, hatten aber keine Motorsäge – halt nur unser Equipment: Handsäge und Beil – hat gepasst.
Und mit dem Beil habt ihr den Baum…? Ja genau, war grade noch die Dicke, die gepasst hat. Bruchholz, quer über den Weg. Und dann haben wir noch mit dem Fahrzeug gezogen, das er bricht. Ja, das waren wirklich unser letzten zwei Stunden. Es war cool, wirklich schön. Wetter hat natürlich perfekt gepasst. Gestern Abend noch mal großen Regenschauer und heute wieder schön. Das Wetter war traumhaft, ganz anders als vorangekündigt. Es war super.

 

Unlimited

Unlimited, Christian Krebs: Also, alles in allem, muss ich sagen: gut! Wir sind gut gestartet am ersten Tag haben dann am ersten großen Berg viele verschiedene Wege versucht zu nehmen. Hat leider bisschen gedauert, bis wir den richtigen gefunden haben. Wir haben leider 2 Stunden verloren, aber alles in allem lief es gut, wir haben schöne Höhenwege gefunden, wunderschöne Aussichten genossen.
Ich bin das 2. Mal dabei und unsere Teampartner aus Österreich auch schon das 2. Mal. Der Eberhardt und ich waren 2016 dabei, im Oktober, auf der kalten SuperKarpata. Dieses Mal war es so, unser Teampartner war mit einem anderen Navigationssystem ausgerüstet, wir haben uns sehr gut ergänzt. Das hat uns die Spurensuche einfach gemacht. Das hat auch Spaß gemacht, es gab Wege, die waren in meinem Navigationssystem drin und bei ihm nicht, und umgekehrt. Somit haben wir uns hervorragend ergänzt. Das hat Spaß gemacht, den richtigen Weg zu finden.
Den Kern der Trophy zu ergreifen und zu sagen: Ja, wir finden den Weg und es ist ein super Erfolgsgefühl den richtigen Weg zu finden und die schöne Aussicht zu genießen. Und natürlich auch auf der anderen Seite die harte Arbeit den Hang zu erkämpfen, der sich vielleicht doch nicht so schön fahren lässt, wie man dachte und, wie es auf der Karte aussieht. Das macht es einfach aus. Für mich das 2. Mal, war einfach super.
Also beim nächsten Mal wieder dabei? Wenn es wieder geht, ja, als Beifahrer kann ich mir das vorstellen. Unsere 2. Etappe war ja wieder geschmückt mit einigen kleineren Reparaturen, beim Defender hatten wir den Längslenkergummi im Etappenziel ersetzt durch einen Neuteil ersetzt. Da haben wir die Reparatur auf dem Hügel gemacht und die hält bis heute, das ist gut. Wenig Defekte überall und wenige Schäden produziert, hat gut geklappt. Sorgfältig gefahren, aber trotzdem flott. Als Navigator, der als Beifahrer sitzt und rechts runter guckt und nicht eingreifen kann, ist es beruhigend zu wissen, dass die Fahrer nicht so aggressiv fahren.
(Und wie war es im Team?) Sehr gut, wir haben uns ja gefunden durch Fahrerbörse auf der SuperKarpata Seite.
Wir konnten wenig zusammen üben, wir haben uns einmal in Langenaltheim getroffen und festgestellt, wir glauben, wir können es schaffen und es hat im Prinzip super harmoniert. Einmal auch von Tobias und Clarissa die Ruhe und trotzdem die Zielstrebigkeit den Weg zu finden, auch von Tobias, als Abenteurer, noch mehr als wir beide. Hat sich super ergänzt. Es war eine gute Erfahrung, wie schnell man hier zusammenwachsen kann und Absprachen machen kann über Funk ohne lang zu debattieren und jeder seine Meinung unbedingt durchziehen will, sondern wirklich auch erkennt, der eine hat mal recht und dann wieder der andere, weil die Situation besser erkannt wurde. In solchen Extremsituationen ist das ja oftmals der Fall.
Einige brenzlige Situationen hatten wir auch, mit Fahrzeugkipper und so, und das hatten wir alles in Ruhe gemeistert und auch im großen Regen, wo wir gesteckt haben und nicht weiter kamen, hat sich alles gefügt. Und in der 2. Etappe war das Wetter ganz klar auf unserer Seite. Wir waren alle überrascht, nach der Vorhersage, was wir im Etappenziel hatten, war das Wetter wirklich ein Geschenk.

 

Venandi cum avibus

Venandi cum avibus, Olaf Ehrich: Das war unsere erste Karpata überhaupt, dementsprechend auch unser erster Korridor. Das lief super an, weil wir die Sonderprüfung (Floßbau und -fahrt) gewonnen hatten. Das lief super, dann kamen die Profis, die ganz oben spielen, an uns vorbei. Aber die ersten anderthalb Tage waren wir auch erfolgreich und bei 90 Prozent der Wege fündig. Leider kehrte sich das dann am zweiten Tag ins Gegenteil, da haben wir nicht mal 10 Prozent der Wege gefunden. Das hat sich dann bis am nächsten Tag bis Mittag fortgesetzt, wo wir uns dann in einem Waldgebiet festgerammelt haben, wo uns dann jeder Schäfer und Bauer mit Vornamen kannte, weil wir das fünfte Mal an seiner Koppel vorbeigefahren sind, worauf wir dann beschlossen haben: Es hilft nur noch ein grober Schnitt und wir haben den Korridor verlassen, sind außerhalb des Korridors ein Stück gefahren, zivilisatorische Angelegenheiten erledigt, getankt und sind dann gestern abend wieder in den Korridor eingefahren, stellten dann fest dass man auf 1.100 Höhenmeter auch nicht lustig und prall übernachten kann. Es war ganz oben auf der Kuppe, der Wind kam von allen Seiten und am Gegenhang lag Schnee also sind wir wieder raus und dann heute früh von außen in den Korridor eingefahren.
(Wie ist es euch mit der Navigation gegangen?) Das war der schwierigste Part. Da ist – vorsichtig ausgedrückt – noch viel Luft nach oben. Die Gegend ganz fantastisch. Wir sind Wege gefahren, die man eigentlich nicht Laufen kann. Das ist auch eine neue Erfahrung für mich.
Im 2. Korridor war alles super. Ein Haufen neuer Erlebnisse und Eindrücke. Ein phantastisches Land – wir brauchen sicher noch ein paar Tage, bis wir das sacken lassen und verarbeiten können. Es war mit Sicherheit die richtige Entscheidung das Projekt anzugehen, hierher zu kommen. So ist auch die einhellige Teammeinung. Es hat sich herausgestellt, die Fahrzeuge sind okay, die Technik ist okay, die Navigation taugt nur mittelprächtig. Also unsere Navigation, aber die Stimmung im Team ist okay, Wir sind alle noch per Du und sie haben sich alle noch lieb. Und für das Ziel was wir hatten, auf eigenen Rädern auf einen Füßen hier anzukommen, haben wir erfüllt und insofern haben wir das erreicht, was wir wollten. Wir sind völlig entspannt und relaxt.
(Hattet ihr Schäden an den Autos?) Etwas Gröberes? Es haben sich ein paar Kleinteile auf eigenen Wunsch nicht mehr zur Weiterreise entscheiden können, aber ansonsten an den Karren ist noch alles dran, an den Fahrzeugen sind die wichtigsten Teile noch dran. Bagatellen, Kollateralschaden von den Dingen, wo man jetzt weiß, das man sie eh nicht braucht. Sonst alles gut. Wenn ich die anderen Teams sehe, hat es andere Teams technisch deutlich härter getroffen als uns. Wir hatten keinen Ausfall. Na gut, Probleme – wie heißt es so schön – Probleme, die man mit Rapportmittel beheben kann, sind keine Probleme. Insofern hatten wir auch keine.

 

Wacky Wolves

Wacky Wolves, Max Halbig: Wir sind jetzt im Mittelziel angekommen, der letzte Tag war einwandfrei. Zwischendrin war ein Tag nicht so klasse, der hat uns alles gekostet. Wir hatten einen Reifenschaden, den wir im nicht so idealen Umfeld wechseln mussten.
Dann hatten wir einen „Absturz“. Das war nicht lustig, das hätte böse ausgehen können. Sascha ist über eine Kante rübergefahren, da ging’s bergab. Das war so ein Hang mit lauter Stufen drin, da ging natürlich auch mit Bremsen nix mehr, weil das Auto nur mehr von Stufe zu Stufe bergab gesprungen ist und dann zum großen Glück weiter unten im Bachbett wo’s recht buschig war zum Stehen gekommen ist. Der Einschlag war trotzdem da, das Auto, der Rahmen, ist total verschoben aber wir haben’s schon wieder repariert.
Dann hat an dem Tag auch noch die Navigation nicht funktioniert also ein Tag zum Abhaken. Der heutige war gut und es ist wichtig, dass wir gut motiviert in den 2. Korridor starten.
Für das Team war es die 3. SuperKarpata und für mich die 2. Ja, der 2. Korridor ging gut los. Wir haben vom Start weg, gleich gesagt, wir sind eh in der Kilometerwertung, also haben wir die 1. Insel gleich durchbrochen, was sehr von Vorteil war. Haben aber dann im 2. Korridor sehr viele Teams getroffen, die dann auch zu uns gestoßen sind, wo kein Weg aufzufinden war. Auch viele gute Teams, bis dahin, war alles ganz gut. Die Stimmung war gut. Es war einwandfrei, allerdings hatten wir jetzt 2 Tage 2 Defekte hintereinander. Im 1. Korridor hatten wir einen Seilwindendefekt an meinem Auto, wir haben aber jetzt in diesem Korridor die Seilwinde getauscht und dann die Seilwinde hinten. Dann hatten wir eine defekten Bremsschlauch, den haben wir dann noch organisiert.
Dann sind wir guter Dinge weitergefahren und wenigstens gefühlt waren wir nicht so schlecht, aber dann hatten wir gestern einen weiteren Defekt, eine Antriebswelle ging kaputt und dann haben wir gesagt, wenn wir die jetzt tauschen, dann haben wir ein Zeitproblem. Also machen wir ein Nachtlager, wir hatten eine Antriebswelle dabei, gestern Nacht noch getauscht. Ich glaube nicht, dass es eine Sollbruchstelle ist, ich denke, es liegt, da eher am Fahrer. Vielleicht ist es eine Sollbruchstelle. Wenn man die Dinge artgerecht bewegt, dann geht es nicht kaputt. Wenn man es übertreibt, dann ist es halt so. Bisschen einen Ehrgeiz haben wir ja auch. Auf jeden Fall haben wir Nachtlager gemacht und die Antriebswelle getauscht und dann sind wir heute in „relativ entspannt“ in den Tag.
Wir haben gesagt, wir brauchen die Zeit um ausserhalb vom Korridor übers Ziel zu fahren. Das ging relativ gut, das wir gesagt haben, wir fahren die Ziellinie von der richtigen Seite, das wiederum war ein Fehler. Jetzt müssen wir mal schauen, was dabei raus kommt. Wir sind 70 m von der Ziellinie nicht mehr weiter gekommen, dann war hier Ende im Gelände. Da mussten wir tatsächlich noch umkehren, da ging uns wahrscheinlich um ein paar Minuten die Zeit aus.
Jetzt hoffen wir auf einen Fehler bei der Zeitaufnahme und werden heute Abend bei der Präsentation sehen, ob wir tatsächlich einen Fehler bei der Berechnung haben oder ob wir es doch auf die Minute geschafft haben. Es ist halt sehr ärgerlich, aber gut, aber es war so nicht vorherzusehen.

 

Warthogs

Warthogs, Fabio Poletto: Die Sonderprüfung am Start haben wir ein bisschen „fehlkalkuliert“. Wir haben das ganze versucht mit Reifen zu lösen. Das ging aber nicht. Dann haben wir abgebrochen.
Dann das nächste Malheur, es ging am Cherokee die Kardanwelle kaputt, noch bevor wir in den Korridor eingefahren sind. Lange Fehlersuche. Haben uns trotzdem entschlossen in den Korridor zu fahren, damit wir auf jeden Fall in der Wertung sind. Es schepperte aber extrem, wir konnten aber trotzdem fahren. Nach 2 Tagen im Korridor mussten wir aber raus um Strecke zu machen. Später wieder rein, gestern abend waren wir auf einem Bergkamm, den Weg den wir gefunden haben, war aber ein Holzfällerweg um den Berg herum und nicht herab. Neuer Weg gefinden, auf 1.950 Meter hoch, geniales Panorama. Aber für uns war der Korridor zu lang. Mit drei Autos können wir nicht die Geschwindigkeit der anderen Teams halten.
Wir hatten coole Begegnungen: Wir sind einen steilen Holzfällerweg hochgefahren. Auf einmal kommt uns ein Pajero entgegen und ruft irgendwas wie „frana, frana“ und hält uns eine Flasche hin. Dann sagte ich zu den Jungs, der braucht Bremsflüssigkeit. Wir haben ihm seinen Bremsflüssigkeitsbehälter, der komplett leer war, wieder aufgefüllt, dann konnte er den Berg – und da gings steil runter – weiter hinunterfahren.
Der 2. Korridor, 1. Tag: Scheiße, also vom Fahren her, extrem cool, extrem geile Anstiege wirklich. Sind dann auf eine Klippe raufgefahren, wirklich an die Klippe – da gibt es coole Fotos. Da gibt es eine 300 Meter senkrechte Wand, kein Weg runter. Hin und her, wirklich fast keine Strecke gemacht – leider! Nicht so schlimm, sind dann eigentlich durch den Korridor auf die andere Seite gewechselt in das flachere Gebiet haben aber natürlich für dort gar keinen Plan gemacht. Haben uns entschieden nach sechs Stunden ausserhalb des Korridors Schluß zu machen, Abbruch eigentlich. Wir investieren jetzt lieber die ganze Zeit in eine saubere Planung.
2. Tag: Durchfahren, von Anfang eigentlich Strecke gemacht, nur der Korridor ist extrem lang und wir sind nun mit drei Autos unterwegs. Da ist es schwierig so lange Strecken mit permanenter Geschwindigkeit zu fahren. Sind dann auch noch 2, 3 Mal mit Ausscherungen raus (aus dem Korridor)…
Heute auch wieder entschieden, wir gehen durch den Korridor über die Ziellinie, nicht von aussen umfahren. Da hat uns nochmals der Ehrgeiz gepackt, wirklich cooler Teil gewesen, coole Sache und jetzt allgemein zur SuperKarpata. Ich denke jetzt das Team, mit den drei ehemaligen Erdferkeln, die wir ja durch das letzte Jahr gekannt haben und die Chats und Telefonate, die wir hatten hat das wirklich extrem gut funktioniert.
Das Team ist extrem schnell zusammengewachsen und die Abläufe funktionieren einfach. Wenn du über den Funk „Fichtenmoped schneiden“ kommt, obwohl wir sieben Leute sind, funktioniert es einfach. Jeder weiß genau, ich räume hier weg, ich mache das und das. Und das eigentlich ohne vorher etwas abzustimmen, und die Stimmung war eigentlich durchgehend gut gewesen. Wir sind auf niemanden böse. Die Truppe hat wirklich so funktioniert. Und das ist wirklich toll.
Meine persönliche Sache war, wie wird das dann mit so vielen Leuten und Meinungen? Natürlich hast du mal Meinungsverschiedenheiten. Aber das machen wir jetzt so und dann schauen wir was rauskommt. Irgendwann musst du entscheiden, du hast nicht ewig Zeit. (Lacht!) Das ist das schöne an der Karpata. Du musst schnelle Entscheidungen treffen. Es war wirklich gut, wir hatten eine super Woche, auch mit den Leuten. Wir hatten eigentlich die ganze Zeit eine von morgens bis abends. (Lacht.)
Zur letzten Karpata der Unterschied? Die Korridorlänge, massiv. Anspruchsvoller, meiner Meinung nach. Ich denke, die die die 1. Etappe gewonnen haben, denen sind wir auch im Gelände begegnet und mit der Geschwindigkeitund können und wollen wir nicht mitfahren. Also grundsätzlich will ich keinen Schaden am Auto. Und ich glaube, wenn wir permanent auf dieser Geschwindigkeit gewesen wären, hätten wir mehr Schäden gehabt. Wir können wirklich von Glück reden.
Wir hatten heute morgen noch einen Plattfuß, durch eine Ast, der sich zwischen Reifen und Felgen gedrückt hat. Ist ein Detail, kostet mich Zeit, wenn ich Felge abdrücke und alles rausnehme, aufpumpe und es funktioniert wieder. Und sonst haben wir eigentlich null Schäden. Wir haben die Stoßdämpfer vom G, aber das ist ein Produktfehler da kann niemand etwas dafür. Das ist der Fahrwerkhersteller, der einen Scheiß gemacht hat – ein Montagsdämpfer – ja ist so, dass die alle ausreissen. Wir konnten aber alle Dämpfer schweißen.
Im Vergleich zu letztem Jahr da war mein Panhardstab weg, wir haben Antriebsteile komplett geschrottet. Die Aufnahme des Automaten beim Wrangler – komplett inexistent. Das war alles heuer nicht, das war speziell, und dann noch der extrem lange Korridor und extrem hügelig, gekoppelt mit der bedingt kurzen Zeit. Wenn du schaust bei uns, wir waren die ersten zwei Tage der Karpata wirklich im Korridor unterwegs. Wenn das für die ganze Woche gewesen wäre, wären wir super im Rennen gewesen. So, keine Chance für uns. (Lacht.)