SUPERKARPATA 2011
Der Auftakt zur heurigen SuperKarpata erfolgt am Samstag, den 28. Mai 2011 schon fast traditionell im Barockschloss Halbturn, etwa eine Autostunde von Wien entfernt an der Ungarischen Grenze. Heuer zur Abwechslung einmal bei strömendem Regen! Nach kurzer Begrüßung durch den Veranstalter erfolgt die Vorstellung der Teams und anschließend gleich die erste Sonderprüfung. Durch den Aufbau einer Seilbrücke gilt es für je zwei Teammitglieder ohne Bodenberührung einen imaginären Canyon zu überwinden.
Anschließend geht es auf die 650km lange Verbindungsetappe nach Rumänien, wo Teilnehmer und Crew mit einem köstlichen rumänischen Kesselgulasch willkommen geheißen werden.
Am ersten Bewerbstag werden die Teams vom Kamerahelikopter begleitet im Konvoi in die Ortschaft Beius gelotst, ein kleiner Umweg durch den Fluss von Pocola lässt die bevorstehende Sonderprüfung erahnen.
In Beius ist die gesamte Einwohnerschaft auf den Beinen, nach der offiziellen Begrüßung durch den Bürgermeister startet die vierstündige Sonderprüfung. Es gilt den Fluss von Beius auf einer Länge von fünfhundert Metern zu befahren. Die Betonstufen für den Hochwasserschutz sind aus eigener Kraft nicht zu bewältigen, also erhält jedes Team einen Baumstamm um in Teamarbeit Rampen zu bauen. Die Teilnehmer organisieren sich zu Bautrupps und an allen Ecken hört man Kettensägen heulen, Hämmern und Anweisungen rufen. In den vergangenen Tagen hat es heftig geregnet, das schlammbraune Wasser erschwert die Arbeit zusätzlich.
Nach etwa zwei Stunden intensiver Bautätigkeit bewältigt das erste Fahrzeug unter begeistertem Beifall der Einwohner von Beius die nahezu zwei Meter hohen Betonstufen. In teamübergreifender Arbeit werden sämtliche Fahrzeuge über diese Hindernisse manoevriert.
Nach Ausgabe der Landkarten und Lunchpakete starten die Teams bei strahlendem Sonnenschein in die erste Etappe. Aber schon nach wenigen Kilometern muss die erste Hügelkette überquert werden, viele Teams sind noch nicht optimal aufeinander eingespielt und haben große Mühe die steilen und steinigen Auffahrten zu bewältigen.
Die Korridore befinden sich in kaum besiedelten Gebieten der rumänischen Karpaten. Viele Straßen und Wege sind seit Jahren oder Jahrzehnten nicht mehr benützte Verbindungen zwischen den Tälern und über die Berge. Sie sind seit langer Zeit nicht mehr gewartet, oft sind sie vom Regen weggespült, zugewachsen, vom Windbruch blockiert oder ausgeschwemmt. Mit diesen Herausforderungen haben die Teilnehmer der SuperKarpata eine Woche zu kämpfen. Oft schließen sie sich für einige Stunden zu Fahrgemeinschaften zusammen und befreien gemeinsam mit ihren Motorsägen und Seilwinden die Wege von diesen Hindernissen die sonst nur noch mit Forsttraktoren befahren werden könnten.
Die Tage sind geprägt von sehr heißen Frühsommertemperaturen, extrem staubigen Schotterstraßen, einer Flussüberquerung (Furt) und Checkpoints an traumhaften Plätzen. Zwischendurch zeigen sich die Karpaten auch von ihrer rauesten Seite, plötzliche Wetterumschwünge sorgen für Gewitterstürme mit Hagelschauern. Die Wege verwandeln sich sekundenschnell in reißende, braune Sturzbäche, die Geröll und Erde mitschwemmen. Einfache Auffahrten werden somit zu mühsamen und zeitraubenden Seilwindenaktionen bei denen Menschen und Material aufs höchste gefordert werden.
Am Padisplateau, mitten im Herzen des Apuseni Nationalparks treffen die Teams am Mittwoch, den 1. Juni beim Mittelziel ein. Am Nachmittag muss eine weitere Sonderprüfung absolviert werden, diesmal aber nichts Fahrzeugbezogenes. Es soll pro Team unter Beaufsichtigung eines Schäfers ein Schaf geschoren werden. Mit der gewonnenen Wolle wird ein Seil gesponnen, das fünf Kilogramm Gewicht tragen kann. Trotz unterschiedlichster Herangehensweisen bewältigen alle Teams diese Sonderprüfung, die teils seltsam anmutenden Seile können das erforderliche Gewicht tragen.
Der weitere Nachmittag und Abend verfliegt an diesem idyllischen Platz beim Austausch von Erlebnissen, dem hervorragenden Abendessen, einem informativen Vortrag über den Apuseni Nationalpark und der Bekanntgabe der Ergebnisse der ersten Etappe.
Auch die zweite Etappe ist geprägt von äußerst selektivem Gelände und sehr wechselhaftem Wetter.
Das landschaftliche und touristische Highlight ist heuer der Checkpoint bei der Scarisoara Eishöhle. Sie ist die größte Eishöhle Rumäniens und lädt die Teams trotz des Wettbewerbsstresses zum kurzen Verweilen und Staunen ein.
Obwohl die beiden Korridore heuer kürzer als in den vergangenen Jahren sind, haben sie es in sich, denn die Navigation ist dadurch um nichts einfacher geworden. Viele enge Täler, steile Berge und tiefe Schluchten fordern die Navigatoren zu Höchstleistungen, damit sie ihre Teams mit möglichst wenigen Korridorverletzungen in Richtung Ziel navigieren. Aber das einzigartige an der SuperKarpata ist die freie Navigation und Auswahl der Wege, sodass jedes Team den Schwierigkeitsgrad des Geländes selbst bestimmen kann. Teams mit seriennahen Fahrzeugen haben durch kluge Navigation ebenso Chancen auf Topplatzierungen wie Teams mit höher gerüsteten Fahrzeugen.
Am Samstag, den 4.Juni erreichen die Teams nach einer herausfordernden Woche das Ziel bei Cluj. Nach einem ersten Interview und einem Willkommenssnack in einem ****Hotel gibt es zuerst die langersehnte heiße Dusche und dann die Siegerehrung und die Abschlussparty.
Die knappen Ergebnisse zeigen, dass die Teilnehmer und ihre Fahrzeuge heuer so gut vorbereitet und gerüstet waren wie noch nie. Denn trotz des hohen Schwierigkeitsgrades gab es nur sehr wenige Ausfälle und keine Disqualifikationen.
ERGEBNISSE
Wertungen, Tracks und Protokolle
Team Spirit-Award
- 1. Platz:
Team G-Fender Berlin (6 Stimmen)
Team Korridor-Express (6 Stimmen)
Team teamsaurer1 (6 Stimmen) - 2. Platz:
Team Sissies reloaded (5 Stimmen) - 3. Platz:
Team Cherotoyo (3 Stimmen)
Team H+H (3 Stimmen)
Team Primavera (3 Stimmen)
Film-Award
- 1. Platz:
Robert Gruber (Nerven aus Stahl) - 2. Platz:
Martina Halmdienst (Spirit of Expedition) - 3. Platz:
Dieter Suttnig (Masters of disaster)
Foto-Award
- 1. Platz:
Trippple Dutch - 2. Platz:
G-Fender Berlin - 3. Platz:
Made in Austria
Protokolle
Hier sind Auswertungen jedes einzelnen Autos enthalten. Für die Wertung des Teams werden natürlich bei Unterschieden die längere Fahrzeit bzw. die größere Summe an Strafkilometern herangezogen!
Download (zip-Datei)
Gesamtwertung
Platz |
Team |
StrafKM |
Fahrzeit |
1 |
Spirit of Expedition |
2,405 |
36:36 |
2 |
teamsaurer 2 |
16,801 |
53:40 |
3 |
Korridor Express |
19,926 |
38:19 |
4 |
Dirt Devils |
50,945 |
50:54 |
5 |
Crazy Dogs |
69,659 |
42:19 |
6 |
Made in Austria |
76,73 |
43:52 |
7 |
Balu |
77,984 |
52:16 |
8 |
Sissies reloaded |
93,516 |
49:42 |
9 |
Masters of disaster |
106,308 |
50:02 |
10 |
teamsaurer 1 |
132,174 |
48:15 |
11 |
Amarok |
142,435 |
52:43 |
12 |
Black Magic |
167,89 |
49:01 |
13 |
Primavera |
169,405 |
45:47 |
14 |
Cherotoyo |
182,988 |
49:10 |
15 |
Trippple Dutch |
238,88 |
48:18 |
16 |
G-Fender Berlin |
262,133 |
45:44 |
17 |
Nerven aus Stahl |
274,473 |
38:48 |
18 |
Spirit Docs |
282,679 |
42:17 |
AUSFALL |
Black Wolf |
||
AUSFALL |
H+H |
||
AUSFALL |
Hybridmorbid |
Wertung 1. Etappe
Platz |
Team |
StrafKM |
Fahrzeit |
1 |
Spirit of Expedition |
0 |
12:30 |
2 |
Korridor Express |
0 |
13:05 |
3 |
Crazy Dogs |
0 |
21:40 |
4 |
teamsaurer 2 |
8,257 |
27:48 |
5 |
H+H |
16,742 |
27:15 |
6 |
Balu |
20,549 |
28:05 |
7 |
Dirt Devils |
24,067 |
28:12 |
8 |
Made in Austria |
39,814 |
22:48 |
9 |
teamsaurer 1 |
42,014 |
26:10 |
10 |
Black Wolf |
44,908 |
26:56 |
11 |
Masters of disaster |
50,694 |
27:20 |
12 |
Primavera |
56,165 |
23:57 |
13 |
Sissies reloaded |
61,467 |
26:30 |
14 |
Cherotoyo |
82,726 |
24:07 |
15 |
Trippple Dutch |
85,974 |
26:22 |
16 |
Amarok |
91,647 |
27:52 |
17 |
Black Magic |
102,13 |
26:32 |
18 |
Nerven aus Stahl |
137,522 |
20:14 |
19 |
G-Fender Berlin |
139,89 |
23:57 |
20 |
Spirit Docs |
145,735 |
23:37 |
AUSFALL |
Hybridmorbid |
Wertung 2. Etappe
Platz |
Team |
StrafKM |
Fahrzeit |
1 |
Spirit of Expedition |
2,405 |
24:05 |
2 |
teamsaurer 2 |
8,544 |
25:51 |
3 |
Korridor Express |
19,926 |
25:13 |
4 |
Dirt Devils |
26,878 |
22:41 |
5 |
Sissies reloaded |
32,049 |
23:12 |
6 |
Made in Austria |
36,916 |
21:03 |
7 |
Amarok |
50,788 |
24:51 |
8 |
Masters of disaster |
55,615 |
22:41 |
9 |
Balu |
57,435 |
24:11 |
10 |
Black Magic |
65,76 |
22:28 |
11 |
Crazy Dogs |
69,659 |
20:39 |
12 |
teamsaurer 1 |
90,16 |
22:05 |
13 |
Cherotoyo |
100,261 |
25:02 |
14 |
Primavera |
113,24 |
21:50 |
15 |
G-Fender Berlin |
122,243 |
21:47 |
16 |
Spirit Docs |
136,944 |
18:40 |
17 |
Nerven aus Stahl |
136,95 |
18:33 |
18 |
Trippple Dutch |
152,905 |
21:56 |
AUSFALL |
Black Wolf |
||
AUSFALL |
H+H |
||
AUSFALL |
Hybridmorbid |
STORIES
Hier stellen wir eure Erlebnisberichte ein bzw. verlinken sie.
Balu (pdf-Datei)
Dirt Devils (externer link -> Offroad-Forum)
Nerven aus Stahl (externer link)
Spirit of Expedition (pdf-Datei)
teamsaurer1 (externer link)
teamsaurer2 (externer link)
Trippple Dutch: Die Vorbereitung, Die Trophy (pdf-Dateien)
Für alle, die nicht Holländisch können, sowas ähnliches wie eine Übersetzung ist am Ende dabei.
FEEDBACK
Max Meister (Sissies reloaded)
Liebes Orgateam, lieber Georg,
diese Superkarpata war wirklich unglaublich – schwer, spannend, in einem super Korridor, abwechslungsreich durch interessante Sonderprüfungen – und sehr gut organisiert. Im Gegensatz zu den Teilnehmern wissen viele Freunde und Bekannte, dass die An- und Abfahrt nicht zum anstrengendsten Teil der Superkarpata gehören. Deswegen macht mir die Veranstaltung genauso, wie sie ist, extrem viel Spass! Die Herausforderung, der Team Spirit und die Gaudi holen mich länger aus dem Alltag, als 5 Wochen Mallorca oder Ibiza :). Und weil die Sissies alle weniger Urlaub als 6 Wochen im Jahr haben, sind wir 2012 sau gern wieder dabei! Danke.
Mit freundlichen Grüßen, Dipl.-Ing. Max Meister
P.S.: Wir sind auch guter Dinge, dass wir die Dirt Devils wieder vor uns herjagen dürfen:)!
Ole Wegner (Dirt Devils)
Lieber Georg, liebes Superkarpata-Team 2011,
physikalisch hat mich der Alltag bereits wieder, mental jedoch noch lange nicht. Ich bin immer noch sprachlos, überwältigt, benommen und voller, voller Freude von der diesjährigen Superkarpata. Für mich persönlich, aber auch für unser gesamtes Team, die beste Superkarpata die wir mitfahren durften. Ich war der festen Überzeugung, dass die letzten Jahre gar nicht zu übertreffen waren, aber Du und Dein Team Ihr habt es wieder einmal geschafft. Ich ziehe den Hut vor einer so unfassbaren und perfekten Veranstaltung unter schwierigsten Bedingungen.
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