Mail von Red Bull Rumania

Mail von Red Bull Rumania

Hy Georg,

i am glead that you are fine and that your came back to Austria was without problems. I imagine that you are tired but i also imagine that deep inside your heart you are happy and proud. I really want to congradulate you because you offered me the chance to meet nice persons like you. The contest was great!!

i want to thank you also for inviting to Diesel to that party…it was a big honour to join you. All was perfect! Hope that you had a great time there!

Thank u for your nice words and i want to say to you that you was nice too. I apreciate that u treated us like your friends.

Thank you for the Super Karpata ,,souvenirs“…i can tell you that i am relly proud that u gaved me that tee shirt and the hat.

I will wait your email with more details about the photos and if it is possible to send me a CD too i will pray for you forever…..

Hope that we will talk by internet and that maybe some day we will meat again…

Take care, kisses Adela


BERICHT VON JOHANNES ZIRNITZER

BERICHT VON JOHANNES ZIRNITZER

Das war die SuperKarpata 2005

Extrem, hart und an der Grenze des Machbaren für die einen,  für die anderen die Möglichkeit, mit seriennahen Geländeautos und guter Taktik doch an der Spitze mitzumischen. Die erstmals eingesetzte Black-Box© machte es möglich.

Start
Auch dieses Jahr ging es wieder im Wiener Prater vor dem Riesenrad los. Am Weg dorthin hatte ich dann auch gleich die erste Sonderprüfung zu absolvieren. Bäng! Die Wasserpumpe blieb auf einmal stecken, die Welle war abgedreht. An dieser Stelle noch mal herzlichen Dank allen, die mitgeholfen haben, mein Auto innerhalb von vier Stunden wieder flott zu machen. Georg organisierte inzwischen einen reibungslosen Ablauf des Starts im Prater. Auch heuer konnten wir wieder den Heißluftballon der Firma Tyczka aufstellen. Erstmalig begrüßten wir auch die Firma Red Bull am Start, die uns schon hier mit herrlich gekühlten Energy Drinks versorgte.

Sonderprüfungen
In Rumänien begann am nächsten Morgen dann die Sonderprüfung. Diesmal galt es, ein Amphibienfahrzeug, soll heißen, eine „Schwimmende Kutsche“ für mindestens zwei Personen zu bauen. Die Teams – das muss ich hier unumwunden zugeben –  haben uns sehr überrascht, einerseits durch ihr mitgeführtes Material, andererseits auch durch ihren Ideenreichtum, vor allem aber durch ihre Geschwindigkeit. So konnten wir nach wenigen Stunden schon das erste Gefährt im Einsatz bewundern. Diese Gruppe konnte am allerbesten organisieren und baute aus einem bei einem Bauern ausgeborgten Ruderboot ein Bootswagerl. Eine andere Gruppe baute ein perfektes Gefährt, das schon bald bei allen nur noch flintstone-Wagerl hieß. Wie dieses Gefährt ausgesehen hat, kann sich sicher jeder bildhaft vorstellen. Wieder eine andere Gruppe nahm dem Bewerb-Suzuki kurzerhand die Räder weg, um eine möglichst komfortable Kutsche zu bauen.

Mit den so gebauten Vehikeln galt es nun, zuerst mit vorgespanntem Pferd eine Runde um den See zu drehen, bei einem dafür vorgesehen Einstich das Ding zu Wasser zu lassen und damit den See zu überqueren. Auf dem anderen Ufer musste das Kutschenboot dann aus dem Wasser gezogen werden, wieder ein Pferd vorn dran und dann rund um die Seespitze wieder zum Ausgangspunkt und die Runde ging von vorne los. Ziel der Übung war es, so viele Runden wie nur möglich zu machen.

Auch hier wurden unsere Teilnehmer immer wieder durch die Girls von Red Bull Romania aufgepuscht und motiviert. Einer der Hengste (garantiert ohne Red Bull) bescherte so mancher Gruppe speziell beim Wegfahren Sorgen, da er – kaum war der Wagen vorgespannt – sofort lostrabte, was für Schwierigkeiten sorgte, sich auf der Kutsche zu halten. Strömender Dauerregen und der steigende Wasserspiegel des Stausees, an dem wir campierten, zwangen uns dann am Abend, unseren Lagerplatz zu verlegen. Schweren Herzens entschlossen wir – die Organisatoren – uns dann, die Sonderprüfung abzubrechen, um in der Nacht die Chancengleichheit und auch und vor allem die Sicherheit der Teilnehmer nicht zu gefährden. Auch der Umstand, dass auf den umliegenden Hochplateaus noch eine Woche vor der Veranstaltung ein halber Meter Neuschnee gefallen war und auch der Wetterbericht keine Besserung für die folgenden Tage versprach, haben uns zu dieser Entscheidung veranlasst. Die nächsten Tage versprachen auch ohne 24-stündige Sonderprüfung keine „Blumenpflücker-Partie“ zu werden (was sich auch noch bewahrheiten sollte).

Fahrbewerb
Am nächsten Tag war trotz herrlichem Sonnenschein die Zufahrt zu unserem Lagerplatz so aufgeweicht, dass wir alle  2WDs vom Lagerplatz mit Seilwinde bergen mussten. Schnell montierten wir noch die Black-Boxes© auf den Teilnehmerfahrzeugen (die es uns dank der Firmen GPS-World und Touratech erlaubten, beim heurigen Bewerb auf Controller zu verzichten), und dann ging es schon auf zum Start. Die wunderschöne Flussdurchfahrt gleich beim Start mussten wir wegen zuviel Wasser und extremer Strömung leider auch streichen. Dann wurde nur noch das Kartenmaterial ausgegeben. Manche fuhren sofort los –  und haben dann in der Starthektik gleich die Startlinie zwischen den beiden Startpunkten, zwei Blockhütten, verfehlt. Diese erste Gruppe von Teilnehmer wurde dann aber von unserem Orga-Motorrad eingeholt und wieder zurückgeholt..

Die SuperKarpata, eine neuartige Veranstaltung im Offroadbereich, soll ja den Charakter einer Expedition haben und lässt somit allen Teilnehmern offen, welchen Weg sie  nehmen wollen und wie sie letztlich das Ziel erreichen. Einzige unumstößliche Regel: so viele Kilometer wie nur möglich Richtung Ziel sollen im Korridor gefahren werden. So kam es, dass viele Teams die Situation falsch einschätzten. Da der erste Berg aufgrund der Witterung fast unbezwingbar schien, vermuteten viele, dass es weiter im Süden noch schlimmer sein würde. Die Fotos zeugen von den unendlichen Strapazen, Schnee, Schlamm und widrigsten Umständen, mit denen alle Teams im Dauerregen zu kämpfen hatten. Nur zwei der Teams schafften es unter extremen Bedingungen über diesen Berg. Sie kämpften sich durch Flüsse, Schneefelder und regelrechte Sümpfe. An dieser Stelle sei auch gesagt, dass wir für diverse Leistungen, Ehrfurcht einflößende Ausdauer und Einsatzwillen  gerne weitere Preise und Anerkennungen  verliehen hätten. Auf jeden Fall –  die Fotos, die diese Gruppen gemacht haben, zeigen nur annähernd, was sie erlebt haben. Diese Leistungen haben eigentlich einen eigenen Oscar für Kampfgeist und Selbstüberwindung verdient!

Eine andere Taktik war es, zuerst in den  Norden (der dem Ziel entgegen gesetzten Richtung)  das Hindernis zu umfahren – manche taten das dann, auch außerhalb des Korridors. Hier haben einige die Geländesituation falsch eingeschätzt und sind erst relativ spät wieder in den Korridor eingefahren. Auch unsere Motorradgruppe hat sich ziemlich verkühlt – im wahrsten Sinn des Wortes. Ohne Überlebensausrüstung, ohne Sprit, schlussendlich auch ohne der vom Regen aufgeweichten Karte und die eigene körperliche Kondition überschätzend, haben sich die beiden leider in den Karpaten verirrt. Sie mussten die Nacht in einer alten Holzhütte verbringen, was zumindest ein trockener Ort war.

Wie auch letztes Jahr fand die Siegerehrung wieder im legendären Diesel Club mit tollem Buffet und anschließender Dracula Party statt. Es freut uns angesichts dieser doch recht ungemütlichen Bedingungen ganz besonders, dass alle gut ins Ziel gekommen sind. Die SuperKarpata war aber wieder mal ein Beweis, dass man mit dem richtigen Umgang von Material und Auto auch unter so extremen Bedingungen keine Materialschlacht veranstalten muss.

Wir freuen uns, dass die heurige Premiere mit unseren Black-Boxes© samt Auswertung einwandfrei funktioniert hat. Damit hatten die Teilnehmer die Möglichkeit absolut frei zu fahren. Sofort nach Zieleinlauf stand allen eine faire, transparente und nachvollziehbare Auswertung am Laptop zur Verfügung. Somit bleibt uns, die Erfahrungen dieser neuartigen Veranstaltung, die Erlebnisse und Eindrücke, erst selbst einmal zu verarbeiten. Wir hoffen, nächstes Jahr möglichst viele dieser Erfahrungen, wie auch die vielen Anregungen der Teilnehmer, mit einfließen lassen zu können.

Wir bedanken uns noch einmal bei all unseren Teilnehmern, Helfern und bei unseren Sponsoren, mit deren Hilfe die SuperKarpata 2005 zu einem unvergesslichen Erlebnis wurde.


Mail von Ulf Deecke

Mail von Ulf Deecke

hallo georg, hallo joe,

da ich das aufstellen der anregungsbox offensichtlich verschlafen habe, hier noch meine kommentare per mail:

art und reglement der SuperKarpata haben mir extrem getaugt. ich finde das freie fahren innerhalb eines korridors das spannendste überhaupt, weil es einer tatsächlichen expedition am nächsten kommt und ein hohes maß an eigenverantwortung erfordert. reizvoll daran finde ich insbesondere daß jedes team selbst für dafür verantwortlich ist welches risiko es bereit ist einzugehen und wann es zeit ist vorsicht walten zu lassen. unter diesem gesichtspunkt war auch der startpunkt sowie der korridor im startbereich sehr gut gestaltet.

bezüglich des fahrteils und des reglements finde ich habt ihr wirklich eine einzigartige veranstaltung geschaffen und ich wünsche euch viel erfolg damit, wir werden auf jeden fall nächstes jahr wieder dabei sein! das ist scher derzeit die spannendste veranstaltung die man mit einem geländewagen fahren kann.

anregungen hätte ich bezüglich der sonderprüfung. grundsätzlich finde ich den fahrteil so spannend, daß es eigentlich keiner sonderprüfung mehr bedarf, ein tag mehr fahren ist sicher eine gute berreicherung. wenn ihr die sonderprüfung beibehalten wollt, dann war meiner meinung nach hier das reglement etwas zu offen d.h die verfügbaren mittel sollten klarer eingeschränkt werden. meiner meinung nach entspricht die sonderprüfung nur dem expeditionscharacter wenn bezüglich der zu verwendeten materialien ausschließlich mitgebrachtes bzw. in der näheren umgebung aufgefundenes zugelassen wird. einkaufstouren in ortschaften bzw die nächste stadt sollte es meiner meinung nach nicht geben, ich denke damit wären auch die unstimmigkeiten der ersten nacht deutlich reduziert worden. des weiteren fand ich die aufgabe ein amphibienfahrzeug zu bauen sehr anspruchsvoll und diese aufgabe zu lösen im team sehr spannend, aber den rest der nacht im kreis zu fahren eher nicht. vielleicht wäre es hier besser gewesen zu sagen welches team zuerst 10 runden schafft, bekommt eine zeitgutschrift von xy stunden, also eher ein ergebnisorientiertes ziel als ein mengenorientiertes.

ich hatte vor einiger zeit kontakt mit dem editor von Land Rover International, er sagte mir ich sollte mich melden falls ich ideen für artikel hätte. da bei den ersten zwei teams jeweils ein land rover dabei war könnte ich mir vorstellen, dass sie einen artikel über die superkartpata bringen würden. falls ihr bereit seid mir dafür euer bildmaterial zur verfügung zu stellen, würde ich gerne einen derartigen bericht aus sicht eines teilnehmers schreiben.

lg

ulf


BERICHT VON BARBARA SCHWANKART UND GREGOR LEHNER

BERICHT VON BARBARA SCHWANKART UND GREGOR LEHNER

Am Dienstag, den 3. Mai 2005 war es soweit, Treffpunkt für die Teilnehmer der Super Karpata 2005 im Wiener Prater. Nach den vielen positiven Meldungen über die 2004 erstmals ausgetragene Veranstaltung beschlossen auch wir gemeinsam mit Manfred und Michaela, 2005 dabei zu sein. Wir gingen mit unserem Mitsubishi Pajero, den wir bereits entsprechend modifiziert hatten, ins Rennen.

Nach dem Start im Prater folgte eine ca. 650km lange Verbindungsetappe nach Rumänien. Um 01.30 erreichten wir als eines der ersten Teams den Lagerplatz am Dregan-See im Nordwesten Rumäniens. Jetzt noch schnell unser Dachzelt ausgeklappt und ab ins Bett, damit wir für die folgende 24-stündige Sonderprüfung gut ausgeruht sind.

Am Mittwoch um 9.00 ging´s auch schon mit der ersten Info – Besprechung zur Sonderprüfung los. Hier hatten die Veranstalter ihrer Fantasie freien Lauf gelassen. Die Aufgabe war es, ein Floß für 2 Personen zu bauen. Damit noch nicht genug, das Floß sollte an Land aber auch von einem Pferd gezogen werden, und wie eine Kutsche 4 Räder und eine lenkbare Achse haben. Mit diesem „Amphibienfahrzeug“ sollte eine bestimmte Strecke entlang des Sees und quer über den See zurückgelegt werden. Für jede Runde die man mit diesem Teil vollendete, bekam das Team 1Stunde Zeitgutschrift für den Fahrbewerb. Um die ganze Sache aber etwas zu erleichtern, wurden immer 2 Teams zusammengelegt, so konnten je 8 Personen am Floß bauen. Das Reglement besagte, dass alle mitgebrachten Materialien verwendet werden konnten. Es war aber auch möglich sich Teile von der einheimischen Bevölkerung zu organisieren.

Unser Team (Start-Nr. 10,11,19 und 20) beschloss recht bald hier keine aufwendige Konstruktion zu bauen, sondern gleich ein entsprechendes Fahrzeug (Boot) zu leihen. Gesagt getan, nach ca. 2 Stunden hatten wir bei der nahe gelegenen Staumauer ein Boot, und von einem Bauern aus dem nächsten Ort einen alten Leiterwagen geliehen. Mit Spanngurten und einigen Holzbohlen hatten wir sehr schnell unser „Amphicar“ fertig. Zeitgleich war aber auch ein zweites Team mit dem Bau des fahrbaren Floßes fertig geworden, und so war die erste „Kutschenfahrt“ ein echtes High-Speed-Rennen. Die Pferde liefen im schnellen Trab und die „Floße“ hüpften hinterher. Leider brach bei diesem spektakulärem Lauf ein Rad des gegnerischen Floßes ab, und die Teilnehmer mussten Ihr Floß wieder ins Fahrerlager zurück bringen. Durch diesen Defekt konnten wir uns dann recht schnell einen Vorsprung von 2 Runden herausfahren bis das nächste Team seine schwimmende Kutsche ins Rennen schicken konnte.

Um 22.00 Uhr wurde die Sonderprüfung jedoch abgebrochen, da die Pferde total erschöpft waren – wir als führende Gruppe hatten bereits 11 Runden zurückgelegt! Die Veranstalter hatten nicht mit dem hohen Tempo der Teams gerechnet, und so standen auch keine Ersatzpferde bereit. Leider hagelte es von den beiden anderen Gruppen aber massive Proteste, da diese wirklich tolle und aufwendige Konstruktionen hatten, und die vorgegebene Zeit nutzen wollten um uns einzuholen. Letztendlich wurde die Sonderprüfung aus der Wertung genommen um allen Starten ein faires Rennen zu bieten, und niemand übermüdet an den Start gehen musste.

Donnerstag High Noon (12.00 Uhr) war es soweit. Der Konvoi von insgesamt 13 teilnehmenden Fahrzeugen setzte sich, mit Joe und Georg an der Spitze, in Fahrt Richtung Start. Am Startplatz bekamen alle Teams die genauen Karten mit den Korridorgrenzen, die nicht verlassen werden sollten. Nach kurzem Studium der Karten mussten wir feststellen, dass es fast unmöglich war innerhalb des Korridors zu bleiben, da dieser gespickt mit Bergen zwischen 1500 und 2000m Höhe war. Nach zahlreichen Versuchen den ersten Berg zu erklimmen gaben wir schließlich auf und beschlossen den Berg innerhalb des Korridors im Norden zu umfahren. Das begann noch recht einfach, entwickelte sich aber innerhalb von ein paar hundert Metern zu einer fast unlösbaren Aufgabe. Der anfangs schöne Waldweg verlor sich in einem kleinen Bach, welchen wir dann aber wieder verlassen haben. An dieser „Kreuzung“ teilte sich der Bach und gut die Hälfte des Bachs floss über den Weg ins Tal weiter. Der an dieser Stelle aufgeweichte lehmige Weg sollte uns echte Probleme bereiten. Manfred und Michaela´s Jeep® Cherokee blieb nach ein paar Metern im Schlamm stecken und es gab kein vorwärts und zurück mehr. Zurück war der Weg zu steil, und nach vorne war nicht möglich weil Steine und ein dicker Baumstamm den Weg blockierten. Wir benötigten ca. 4Stunden um das erste Fahrzeug durch diese Schlüsselstelle zu bringen. Da es um ca. 21.00 zu dunkel war um weiter zu machen beschlossen wir direkt am Weg zu übernachten. Leider regnete es unentwegt und wir leiteten aus Sicherheitsgründen auch noch den Bach komplett in das Flussbett um.

Doch auch diese Nacht ging vorbei, und wir konnten freitags unsere Fahrt fortsetzten. Nachdem wir auch unserer 2. Fahrzeug durch die Schlammpassage gebracht hatten, fuhren wir an die Korridorgrenze ins nächste Dorf. Wir kamen zu dem Entschluss nun außerhalb des Korridors die höchsten Berge zu umfahren, und an einer besser befahrbaren Stelle wieder in den Korridor einzufahren. Gesagt getan, am selben Abend hatten wir nun ca. 1/8 der Gesamtstrecke zurückgelegt. Aus diesem Grund beschlossen wir, den Korridor noch einmal zu verlassen und in der Nähe des Ziels wieder einzufahren. Wir rechneten damit, dass auch in Zielnähe das Vorankommen entsprechend schwer wird.

Hier hatten wir uns gründlich getäuscht, der Weg war sehr einfach, dass wir freitags Abend nur noch ca. 2km vom Ziel entfernt waren. An diesem Punkt trafen wir zwei weitere Teams, die bereits im Ziel waren, aber wieder zurückgekehrt waren um die Nacht im freien zu verbringen – es regnete zum ersten mal nicht!

Nach einem wunderschönen Abend am Lagerfeuer mit Gitarrenmusik – hier nochmals vielen Dank an Johannes – brachen wir am Samstag morgen auf und kamen nach ca. 20 Minuten ohne weitere Vorfälle im Ziel an.

Dort wurden wir bereits vom Organisationsteam erwartet, und wie sich’s gehört wurden wir im Ziel auch gleich vom Kamerateam interviewt ;-).

Samstag abends fand im Diesel-Club in Cluj eine wilde Dracula-Party mit Siegerehrung statt. Unser Team holte sich den hervorragenden 3 Platz.

Abschließend kann man sagen, es war eine tolle Veranstaltung. Sehr gut organisiert und auch das Reglement war gut durchdacht. Leider war durch das schlechte Wetter ein vorankommen innerhalb des Korridors nur sehr schwer möglich – es hatte kein Team geschafft, die komplette Strecke im Korridor zu fahren!

Wir freuen uns schon jetzt auf die SuperKarpata 2006.

www.kfz-lehner.at


Bericht von Wolfgang Bachleitner

Bericht von Wolfgang Bachleitner

Vorgeschichte

Dass es 2005 etwas mehr Starter als im Jahr zuvor geben würde, zeichnete sich schon bald ab. Einige der Skeptiker des Vorjahres wurden durch die Berichte, die Fotos und nicht zuletzt durch Herbert Kogler s Film davon überzeugt, dass „Fahren im schweren Gelände“ nicht zwingend „Materialvernichtung“ bedeutet – es geht ja auch anders, wie es die SuperKarpata 2004 gezeigt hatte, ohne dass es deshalb eine „Blumenpflücker-Fahrt“ war.

Jedenfalls war das Interesse hoch, und um die Bildung der Teams wurde eifrig gepokert und taktiert.

Wir hatten das schon hinter uns. Nachdem sich 2004 das Team Waldl / Hofstätter / Bachleitner / Ormsby mit Defender 130 und Patrol GR bestens bewährt hatte, gab es keinen Grund, daran etwas zu ändern – nur einen Teamnamen und ein Logo haben wir uns verpasst.

Freitag, 1. April – „Warm Up“

Von vielen mit großer Spannung erwartet, fand am 1. April eine Vorbesprechung statt. Gibt es Hinweise auf die Sonderprüfungen? Oder auf das Trophygebiet? Oder sonst irgendeine neue Information?

Wenn man nichts darüber weiß (oder ahnt) und auf möglichst vieles vorbereitet sein will, bedeutet das, die Autos mit Werkzeug und Material ordentlich zu beladen.

Für uns gab es jedenfalls keine neuen Erkenntnisse. Joe deutete zwar unter anderem an, dass eine Motorsäge mitunter recht hilfreich sein könnte, was für uns eine Selbstverständlichkeit ist, für einen Newcomer aber möglicherweise ein wertvoller Hinweis ist.

Mit diabolischem Grinsen im Gesicht genoss es Joe, seine Aussagen derart allgemein zu halten, dass wir genau gar nichts daraus ableiten konnten.

Die Wochen und Tage davor – Der Countdown läuft

Am Nissan ist diesmal nichts herumzuschrauben, was man von Michi’s LandRover nicht sagen kann. Nachdem er erst vor ein paar Monaten einen neuen Motor bekommen hatte, sind jetzt auch noch ein neues Verteilergetriebe, ein neues Vorderachsdifferential und neue Bremsen fällig. Außerdem hat er noch die Seilwinde komplett überarbeitet. Michi’s Sohn bezeichnet die Werkstatt schon als „dort wo Papa wohnt“. Ja, ja, Kindermund tut Wahrheit kund.

Ich kann mich derweil um die Landkarten und die T-Shirts und Pullover kümmern, die mit unserem Logo bedruckt werden. In diesem Zusammenhang hat sich die Firma AHa (www.textildruck.at) durch günstige Preise und kompetente Beratung besonders hervorgetan.

Ansonsten stellten sich nur die üblichen Fragen bei einem Team bestehend aus zwei Autos: „Wer nimmt was mit?“ und „Wie wird das Geraffel (Diesel, Stahlleitern, HiJack, 10/10er Staffeln, Stahlseile, uvm.) auf die beiden Autos verteilt?“

Dienstag, 3. Mai  –  Start in Wien

Angenehmerweise wurde der Start um 3 Stunden vorverlegt. Somit sollte die Anreise wesentlich entspannter ablaufen.

Nachdem alle Sponsorenaufkleber und die Startnummern am Auto angebracht sind, und jeder die Mappe mit der Beschreibung der Verbindungsetappe bekommen hatte kann es losgehen. Die Fahrt ist wie üblich lang und unspektakulär. Um etwa 23:00 Uhr schlagen wir wenige Kilometer vor dem Treffpunkt unser Lager auf, um dem Lärm der später Ankommenden zu entgehen, und noch ein letztes Mal richtig auszuschlafen.

Mittwoch, 4. Mai – Beginn der Sonderprüfungen

Kurz vor 9:00 Uhr sind wir am Treffpunkt an einem Stausee.

Nachdem sich endlich alle bei Joe eingefunden hatten, erklärt er wortreich die 24-Stunden-Sonderprüfung: Es soll ein Gefährt gebaut werden, das vier Räder und eine lenkbare Vorderachse hat, und auch noch schwimmfähig ist. Dieses Vehikel soll mit einer Besatzung von mindestens zwei Personen von einem Pferd ein Stück am See entlang gezogen werden, und dann mit eigener Schwimmkraft den See überqueren. Pro vollendete Runde soll es eine Zeitgutschrift von einer Stunde für den Fahrbewerb geben.

Aus den 6 Teams werden 3 Gruppen gebildet, die die unterschiedlichsten Lösungen ersinnen.

Mit dem in unserer Gruppe vorhandenen Material und Werkzeug (4 Motorsägen, Staffelhölzer, Gewindestangen, Eisenrohre, einige Bohrmaschinen, uvm.) bauen wir unser „Flintstone-Mobil“, das stabil genug sein sollte, bis zum nächsten Tag viele Runden abzuspulen.

Ein anderes Team mit weniger Material und/oder Improvisationsvermögen mietet sich bei Bauern der Umgebung ein Boot und ein Fahrgestell – na gut, das Reglement lässt das anscheinend zu.

Als wir mit unserem Gefährt ins „Rennen“ gehen, haben wir aufgrund der längeren Bauzeit zwar einen Rückstand von 4 Runden, den können wir aber kontinuierlich verkleinern. Trotzdem (oder gerade weil?) es jetzt stark zu regnen beginnt, und wir bereits Runde um Runde aufgeholt haben, sind wir hoch motiviert. „Wir sind leidensfähiger als alle anderen!“

Als um etwa 22:00 Uhr die Sonderprüfung abgebrochen wird, sind wir, um es vorsichtig auszudrücken mehr als nur enttäuscht. Gut, die Pferde waren erschöpft und hätten ein oder zwei Stunden Pause gebraucht, den Abbruch können wir aber nicht wirklich nachvollziehen, schon gar nicht die Begründung, dass es trotz Schwimmwesten gefährlich sei, in der Dunkelheit über den See zu fahren.

Wie auch immer, Schwamm drüber!

Donnerstag, 5. Mal – 1. Tag im Gelände

Der Regen in der Nacht hatte nicht nur den See ansteigen lassen, der Zufahrtsweg zur Wiese war für „Nichtgeländewagen“ unbezwingbar geworden. Da einige Fahrzeuge zu dieser Kategorie gehören (Zugfahrzeuge, Organisation, Zuschauerautos), müssen diese erst einmal zum befestigten Weg hinauf gezogen werden.

Um die Mittagszeit sind wir dann am anderen Ende des Sees, wo auch der Start ist. Die Veranstalter teilen die Landkarten aus, und los geht’s.

Die eigentlich klare Angabe, zwischen zwei bestimmten Hütten ins Gelände einzufahren missverstehen nicht nur wir, jedenfalls erkennen wir bald unseren Fehler und drehen um. Unmittelbar nach der ersten Hütte biegen wir ab und haben einen kleinen Fluss zu durchqueren.

Kurz danach treffen wir auf einige Waldarbeiter, die Baumstämme auf einen LKW verladen und die Straße blockieren. Entgegen aller bisherigen Erfahrungen, ist dieser Trupp nicht gerade freundlich und auch nicht bereit, uns vorbei zu lassen, was uns über eine Stunde Zeit kostet.

Nach einigen Kilometern beginnt der Schnee, also legen wir die Schneeketten an, was aber bald auch nicht mehr den nötigen Vortrieb bringt, der Schnee ist einfach zu tief.

Die nächsten Kilometer wechseln Fahren und Winchen pausenlos ab, wobei die Seilwinden viel öfters zum Einsatz kommen, als uns lieb ist.

Als es dunkel wird, haben wir genug. Da ein baldiges Ende dieses Weges nicht in Reichweite ist, und wir nicht bis zur letzten ebenen Stelle zurückfahren wollen, campieren wir wenig komfortabel in einer Steigung. Ein ebener Zeltplatz muss erst einmal in den Tiefschnee am Hang gegraben werden. Zum Feuermachen und Grillen ist es hier einfach nicht geeignet, außerdem regnet es schon wieder, somit verkriecht sich jeder nach einem schnellen Abendessen in seinen Schlafsack.

Freitag, 6. Mai – 2. Tag im Gelände

Bevor wir weiterfahren kundschaften wir zu Fuß den weiteren Verlauf des „Weges“ aus. Plötzlich hören wir Motoren-geräusch, das mit der Zeit zu einem infernalischen Lärm wird. Werner Breitler hat mit seinem Monster-G aufgeschlossen und pflügt, beflügelt durch viele, viele PS auf seiner mechanischen Winde bergauf durch den Tiefschnee. Dass dabei auch noch das zweite Auto wie ein nasser Fetzen mitgeschleift wird, scheint ihn nicht sonderlich einzubremsen.

Kurz darauf sind auch wir bereit weiterzufahren. Weit kommen wir vorerst jedoch nicht, da Michi’s Winde nach kurzer Abgabe von Funken und Rauchwolken den Geist aufgibt.

Während wir im „völlig unerwartet einsetzenden“ Regen die Winde reparieren, kommt das Team um Werner Breitler zurück: „Unmöglich, da oben kommt man nirgends weiter! Nur dichter Wald oder fast senkrechte Abbrüche!“

Wir lassen uns aber dadurch nicht beirren, und fahren nach ca. 4 Stunden Windenreparatur weiter. Nach einigen 100 Metern sind wir endlich am Bergrücken angekommen. Entgegen Werners Aussage finden wir doch einen „Weg“ und fahren etliche Kilometer entlang des Rückens.

Doch die nächste Schwierigkeit taucht schon bald in Form von bodenlosem Moor auf. Wenn jetzt die zweite Seilwinde auch in Rauch aufgeht, könnte es mühsam werden. Ein endloses Schneefeld zwingt uns wieder einmal zum Umkehren. Der einzig verbleibende Weg von diesem verdammten Bergrücken herunter ist ein unangenehmer Hohl-weg, der noch dazu in einen Bach mündet. Wir schlagen das Lager auf und heben uns das Befahren des Baches für den nächsten Tag auf, zumal es auch schon dunkel ist. Wie fast die ganze Zeit regnet es auch jetzt, und sogar der Grillkohle ist kalt – sie will einfach nicht glühen.

Bernhard, der seinen Schlafsack am Vortag wegen des Regens und der mangelhaften Dichtigkeit des Zelts völlig durchnässt hatte, schläft diesmal im LandRover bei eingeschalteter Standheizung.

Samstag, 7. Mai – 3. Tag im Gelände, Zielankunft und Siegerehrung

Um das einzige verbliebene trockene Paar Socken auch so zu erhalten, quäle ich mich zum wiederholten Male in die nassen Socken des Vortages. Es ist sowieso egal, sie wären wegen der unmittelbar bevorstehenden Strecke binnen Minuten wieder nass geworden.

Zwischendurch können wir das Bachbett zwar kurzfristig verlassen, aber auch nur, um im wahrsten Sinne des Wortes über Stock und Stein zu fahren.

Was nach dieser Passage folgt, kann mit den Herausforderungen der letzten Tage nicht mehr ganz mithalten: Unspektakuläre Waldwege, kaum noch quer liegende Bäume, Schotterstrassen, …. Wenigstens können wir so etliche Kilometer abspulen, die für die Wertung sehr wichtig sind. Da die Zeit nahezu abgelaufen ist, müssen wir abbrechen und auf Asphalt zum Ziel fahren. Dort wird es noch einmal richtig spannend, da jedes Team eine völlig unterschiedliche Route gefahren ist, und das Endergebnis somit kaum vorhersehbar ist.

Zuerst werden noch die Zimmer bezogen, der Dreck der letzten Tage weggeduscht und endlich wieder sauberes und vor allem trockenes Gewand angezogen. Danach haben die Veranstalter für Bier und ein reichliches Essen gesorgt.

Anschließend setzt sich der Tross in Richtung „Diesel Club“ in Bewegung, wo die Abschluss-veranstaltung stattfindet. Auch heuer wieder sind dort angenehmerweise alle Parkplätze für uns reserviert. Bei der Siegerehrung kommt es dann zu der für uns bitteren Enttäuschung: wir belegen nur den zweiten Platz. Bitter deshalb, weil wir doch ziemlich sicher mit dem Sieg gerechnet hatten.

Vor und im Bewerb waren alle davon überzeugt, das Reglement verstanden zu haben. Im Nachhinein hatte sich aber herausgestellt, dass nicht nur wir das eine oder andere Missverständnis hatten, und deshalb falsch taktiert hatten.

Im Gegensatz zu 2004 konnte heuer aufgrund der extrem schwierigen Bedingungen der Korridor von keinem der Teams komplett durchfahren werden. Somit wurden die Punkte des Reglements, die das vorzeitige bzw. zwischenzeitliche Verlassen des Korridors behandeln, erstmals in der Praxis angewendet.

So wie ich die Sache sehe, haben sowohl die Teilnehmer als auch die Veranstalter einiges an Wissen und Erfahrung dazu gewonnen, und somit freue ich mich auf die SuperKarpata 2006.


Bericht von Martin Friedl

Bericht von Martin Friedl

Ein Bericht von Martin Friedl, mitgefahren im Team von Ulf Deecke, Rudi Plenert, Mike Kern

Das Konzept der SuperKarpata ist genial: Freies Fahren im Gelände, eigene Routenwahl, Expeditionsstil mit Nächtigung draußen.

Wir 4 waren heuer alle das erste Mal dabei: Ulf Deecke/Martin Friedl (Range Rover), Rudi Plenert/Mike Kern (Mercedes G). Kennen gelernt haben wir einander erst ein paar Wochen davor. Erstes Beschnuppern, Vorbesprechung in Purkersdorf, fahr’ma halt. Wenn schon, dann aber denn schon, Ehrgeiz ist bei mir immer an Bord, und Ulf steht mir darin nicht nach. Also Training in Kollnbrunn, zum Kennen lernen. Schnell wird klar: Hier starten 4 Looser, wir schaffen’s nicht mal unsere Autos gegenseitig einen Hang hinaufzubergen. Na das kann ja was werden…

Was soll’s, Rumänien ist immer schön, also ab zum Start, auf nach Rumänien. Nacht am See, Sternenhimmel, schön, feucht. 1.Tag, Sonderprüfung. Kutsche bauen, die auch schwimmen soll, See überqueren: Oh Gott, warum tu ich mir das an? Je 2 Teams gemeinsam, gut so, da fällt es nicht auf, dass ich nur blöd herumstehe, will nicht
stören bei soviel Motivation.- Kutsche ganz hübsch, schwimmt auch, ist ja alles doch ganz witzig. Es kommt Regen, Wind, saukalt. Ich glaube ich muß verrecken auf der depperten Kutsche, so kalt ist mir. Mehr als 2 Runden hält keiner aus, eine Runde dauert bei uns 45 Minuten. Alle anderen sind schneller als wir, wurscht, wir gwinnen eh nie, solln sich abfrieren, die Streber!

Gnade des Schicksals: die Tortur wird nach viel Diskussion abgebrochen, jedenfalls für die Nacht. Ich hätte auch so drauf geschissen, lieber Strafzeit als kein Schlaf, da bin ich ein Weichei (wo nicht?). Das Team „Wie-quäle-ich-mich-richtig“ (Deckname Waldl/Hofstetter) protestiert, wollen unbedingt die Nacht durchmachen und Regen-Runden im Kreis fahren auf einem Schotterweg, auf Holzradeln, stockdunkel.

Dazu sind sie da, sagen sie:
Ich leide, also bin ich.
Sehe das anders: ich penne, also bin ich – morgen ausgeschlafen.

Endlich Start. Wir bekommen eine farbkopierte Karte in die Hand gedrückt, die blaue Linie ist der Korridor, 3 Tage Zeit, täglich 8 Stunden zu fahren. Klingt ja ganz gemütlich. Voll motiviert legen wir los, nach 100m biegen wir aber ab wo man nicht hätte abbiegen dürfen, wütend schnaubend holt uns Joe mit dem Motorrad zurück . Toller Einstieg, wir sind zu blöd den Start zu bewältigen, Team-intern nennen wir das: DIE sind zu blöd den Start exakt zu definieren.

1.Tag in Kurzfassung: 48 Holzwege (buchstäblich), einer führt auf den Gipfel, wir sind etwa 5km vom Start entfernt und haben die ersten 9 Stunden aufgebraucht. Motivation auf Null, zumal wir am Abend gerade noch feststellen können, dass wir von diesem Berg auf der anderen Seite nicht runter kommen, wegen zu viel Schnee. Wenigstens sind die Beiriedschnitten die wir unter der Regenplane futtern schwer in Ordnung.

2.Tag in Kurzfassung: Erkundung des Geländes nach einer Abfahrtsmöglichkeit. Ein Weg scheint fahrbar oder besser winchbar, ich schätze 2 Stunden. 12 Stunden später weiß ich, das war die ärgste Tortur meines Lebens, wir haben für exakt 500m Hohlweg, mit Altschnee zugepappt und von einem Schmelzwasserbach unterspült 12 Stunden gebraucht. 12 Stunden absoluter Superkampf, alles Laufschritt, wir vollkommen durchnässt, im Eiswasser stehend, 10 Minuten essen im Gehen, sonst würden wir erfrieren. Es reißen Stahlseile, brechen Schäkel, Gurte zerfetzt es. Fast alles wird 3fach umgelenkt, Windenpunkt immer 3-5 m hoch auf Bäumen. Bäume stürzen, Sägen verrecken, es ist der Albtraum meines Lebens, und ich hab in Sachen Albtraum doch etwas Erfahrung. Nach 1 Stunde ist klar: Das ist kein Spiel mehr, der Bewerb ist vorbei, es geht nur noch darum die Auto hier überhaupt wieder irgendwie herauszubekommen. Da wir erst um 12 gestartet sind, findet der Hälfte der Aktion in der Nacht statt, egal, es hat eh auch zu Regnen begonnen.

Hier wachsen wir zusammen zu einem echten Dream-Team. Keiner mault, jeder kapiert den Ernst der Lage, jeder ist für den anderen da, jeder weiß was er zu tun hat.

Um Mitternacht sind wir wie durch ein Wunder draußen, herausgespült aus diesem Nightmare aus Schnee und Wasser. Was jetzt passiert verstehe ich bis heute nicht: Wir ziehen uns um, werfen ein paar Kalorien ein und gasen los um dem Ziel näher zu kommen und dieses am nächsten Tag rechtzeitig erreichen zu können. Wird sind über den Berg, buchstäblich, und wir wissen, das haben nicht viele Teams geschafft, vielleicht gar kein anderes. Wir wittern einen Platz ganz vorne. OK, ich will ehrlich sein: Wir wissen, jetzt geht es um den Sieg! Taktisch verlassen wir nun um 1h nachts den Korridor für 20 km, die uns als schwer fahrbar erscheinen, stechen wieder rein in den Korridor und machen noch ein paar Kilometer auf Waldwegen. Die Zelte werden um 2h Nachts im Umfallen vor Erschöpfung aufgebaut, Tagwache für 6h beschlossen.

3.Tag in Kurzfassung: Wir sind bereits 23 Stunden gefahren im ganzen Bewerb, eine Stunde dann ist die Sollzeit (24h) um. Egal: Die Strafzeit für zuspätkommen zählt weniger, als die Kilometer die wir jetzt noch im Korridor machen können. Und die sind wichtig, denn alle Kilometer außerhalb des Korridors kosten irre viel Strafzeit. So gut es geht bleiben wir auf guten Forststraßen im Korridor, fliegen dem Ziel zu. Einmal noch taktisch raus, gleich wieder rein, ein Bergrücken, runter, um 11.00 Uhr sind wir als erstes Team im Ziel, etwa 26 Stunden waren wir unterwegs.

Bis 16.00 Uhr sind auch alle anderen Teams im Ziel. Wesentlich für Sieg oder nicht erscheint uns nur das Team Waldl/Hofstetter. Als mir deren Navigator „Onkel“ sagt , wo sie den Korridor verlassen haben um direkt heim ins Ziel zu fahren, rechne ich auf der Karte kurz nach. „Paßt“ sage ich ganz leise zu Ulf mit einem Augenzwinkern. „Paßt“ errechnet auch die Rennleitung: Wir sind von allen Teams mit Abstand die meisten Kilometer IM Korridor gefahren, wofür wir bei der Siegerehrung unsere Pokale als allerletztes aufgehändigt bekommen.